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Die Organisation BIMCO sieht die Flottenentwicklung in der Containerschifffahrt weiter kritisch. Beim Schüttguttransport gibt es indes eine leichte Verbesserung.

Gemessen am globalen Volumen sei das Nachfragewachstum in der Containerschifffahrt – 3,8 % für die ersten sechs Monate[ds_preview] – nicht schlecht, so BIMCO. Die nominale Flotte sei im selben Zeitraum um 3,9 % gewachsen, die aktive Flotte gar noch mehr. Der Trend deute aber auf ein geringeres Nachfragewachstum in diesem Jahr hin, denn die weltweite Mengennachfrage sei seit April zurückgegangen, sagt BIMCO.

83 % der 2018 abgelieferten Neubauten seien Schiffe mit einer Kapazität von über 10.000 TEU für lange Strecken. Dem gegenüber stünden 37 % des Volumenwachstums im Nahverkehr, im intraregionalen Handel (z.B. Intra-Asien oder Intra-Europa), heißt es.
»Die Kapazität der Flotte wächst zu schnell, um der Nachfrage gerecht zu werden«, sagt die Organisation. Ferner würde die Flotte mehr und mehr in zwei Teile aufgeteilt – in Frachter unter und über 10.000 TEU. Der größte Teil der neuen Kapazitäten liegt demnach über dieser Schwelle, während die Schiffe, die verschrottetet werden, kleiner als 10.000 TEU sind.

Handelskrieg sorgt für wachsenden Containerverkehr

Wenn der Handelskrieg sich fortsetze, würden immer mehr containerisierte Güter bewegt, vor allem auf der transpazifischen Handelsroute, aber auch auf den transatlantischen, so BIMCO.
BIMCO rechnete für 2018 eigentlich durchweg mit steigenden Frachtraten, da die Flotte langsamer wachsen sollte als die Nachfrage. Zum jetzigen Zeitpunkt scheine es aber so, als würde das nicht passieren. Das liegt laut BIMCO zum einen daran, dass die Nachfrage geringfügiger als erwartet ausfällt und vor allem an der deutlich schnelleren Flottenentwicklung.

Positivere Tendenzen sieht BIMCO unterdessen im Schüttguttransport. Die Frachtraten hätten sich 2018 deutlich erholt, wenngleich sie nicht überall stark seien. Seit April sei ein stetiger Rückgang der Erträge für Handysize-Bulker zu beobachten, so die Organisation. Ende Juli seien sie wieder in die Verlustzone gerutscht.

Einer der Markttreiber der ersten Jahreshälfte seien die US-Kohleexporte gewesen. Sie nahmen um 31 % zu und erreichten mit 10 Mio. t im April ihren Höhepunkt. Die chinesischen Eisenerzimporte, normalerweise der Wachstumstreiber, seien indes in diesem Jahr enttäuschend. Chinas Stahproduktion befinde sich 2018 auf einem Rekordniveau, da viele Werke eröffnet würden, so BIMCO. Die hohe Produktions werde auch durch die starken Margen in der Stahlproduktion begünstigt.

Weniger Bulker werden verschrottet

Die Verschrottung von Bulkern hat sich nach Angaben von BIMCO »auf breiter Front verlangsamt.« Schiffe mit insgesamt 2,6 Mio. Dwt gingen bisher aus dem Markt. Im Vorjahr waren es insgesamt 14,7 Mio. 2016 gar 29,5 Mio. dwt. BIMCO macht die höheren Frachtraten für diese Entwicklung verantwortlich, diese würden Reeder abhalten, ihre Einheite zu verschrotten.

Die Organisation rechnet im Verlauf dieses Jahres mit einer Zunahme des Transports trockener Massengüter und erwartet deshalb, dass sich die Erholung der Frachtraten langsam aber stetig fortsetzen wird. In der zweiten Jahreshälfte sei mit höheren Absatzmengen bei Kohle, Eisenerz und Weizen zu rechnen.