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Um den Kraftstoffverbrauch zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren, testet die Reederei Stena Line künstliche Intelligenz (KI) an Bord von Schiffen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Hitachi werde ein KI-Modell entwickelt, das helfen soll, zu bestimme[ds_preview]n, wie ein bestimmtes Schiff auf einer bestimmten Route am efizientesten zu betreiben sei, so die Reederei. Das Modell werde den Kapitän und die Offiziere an Bord unterstützen und bei Erfolg einen wichtigen Beitrag zum Nachhaltigkeitsziel von Stena Line leisten, den Kraftstoffverbrauch jährlich um 2,5 % zu senken.

»Das Modell simuliert viele verschiedene Szenarien, bevor es die optimale Routen- und Leistungseinstellung vorschlägt. Mit Hilfe der KI können wir eine Reihe von Variablen wie Strömungen, Wetterbedingungen, Flachwasser und Geschwindigkeit durch das Wasser in verschiedenen Kombinationen berücksichtigen, was manuell nicht möglich wäre«, erklärt Lars Carlsson, Leiter der KI-Abteilung bei Stena Line.

Das Modell befindet sich noch in der Entwicklung, die erste Pilotstudie auf der »Stena Scandinavica« findet unter der Leitung von Senior Master Jan Sjöström statt, der seit 40 Jahren an der Kraftstoffoptimierung bei Stena Line arbeitet.

»Wir helfen der KI bei der Entwicklung und könnten sie noch mehr unterstützen als im Moment, aber es ist ein sehr aufregender und lohnender Prozess. Wir haben nach jeder Reise etwa vier Wochen lang Anpassungen am Modell vorgenommen und es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell es lernt«, sagt Sjöström.

KI ab 2021 in der ganzen Flotte

Ziel sei ein Modell, »das so präzise ist, dass es die ultimative Entscheidungshilfe für den Kapitän bei der Planung jeder Reise ist«, so Stena Line. Wenn die KI beispielsweise bei der genauen Vorhersage von Strömungen helfen könne, was heute eine der kompliziertesten Variablen sei, würde sie sogar dem erfahrensten Kapitän oder Offizier helfen. In Zukunft soll das Modell auch dazu beitragen, Kompetenzen und Wissen an die nächste Generation von Kapitänen und Offizieren weiterzugeben.

Stena Line hat das übergeordnete Ziel, dass das gesamte Unternehmen 2021 von KI-Technologie unterstützt wird. Die Pilotstudie mit der »Stena Scandinavica« auf der Strecke Göteborg – Kiel ist die erste von mehreren Studien über AI-gestützte Fährfahrten innerhalb der Flotte in diesem Jahr. Ende des Jahres wird das Projekt evaluiert, bevor entschieden wird, wie die KI-Unterstützung auf den 38 Schiffen des Unternehmens weitergehen soll.

Stena Line setzt bereits in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Finanzen, Kundenzufriedenheit und Kundenbetreuung auf KI-Unterstützung.