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Die beiden bis zum vergangenen Jahr auf der Elbe zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel eingesetzten 97,8 m langen Doppelendfähren »Grete« und »Anne-Marie« wechseln nach Kanada. Käufer ist die zur kanadischen Woodward-Gruppe gehörende Labrador Marine Inc.

Labrador Marine hat insgesamt[ds_preview] drei Schwesterschiffe der Schiffsklasse MM 90 FC vom estnischen Vorbesitzer Tuule Laevad für einen nicht genannten Preis erworben. Bereits zum Anfang der Woche hat die »Grete« mit neuem Heimathafen Majuro den bisherigen Aufliegeplatz an der Peters Werft in Wewelsfleth mit Kurs auf die norwegische Hafenstadt Ålesund verlassen, wo sie inzwischen eingetroffen ist.

Die Woodward Group betreibt derzeit in Neufundland das 1970 auf der Meyer Werft erbaute Fährschiff »Apollo« zwischen St. Barbe auf Neufundland und Blanc Sablon in Labrador. Die lokalen Regierungen hatten kürzlich die Konzession für die Fährlinie ab März 2019 mit einer Laufzeit von 12 Jahren neu ausgeschrieben. Hierfür sollen Fährschiffe mit Eisklasse und einer Kapazität von mindestens 300 Passagieren und 120 Pkw zum Einsatz kommen. Die drei zwischen 2010 und 2011 bei Fiskerstrand in Norwegen erbauten Dopppelendfähren erfüllen diese Bedingungen mit Eisklasse 1A und einer Kapazität für 690 Passagiere sowie 160 Pkw.

Die jetzt nach Norwegen überführte »Grete« verkehrte zusammen mit dem Schwesterschiff »Anne-Marie« zwischen 2015 und 2017 für die Fährreederei Elb-Link zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel – bis zur Insolvenz im Herbst 2017. Seitdem lagen beide Schiffe auf. Auch das dritte Schiff der Bauserie, die »Hiumma«, zuletzt im Besitz von Conmar Shipping, soll in den nächsten Tagen ihre Aufliegeplatz in Kiel in Richtung Norwegen verlassen.

Die »Grete« wird in Norwegen für den Einsatz auf einer neuen geplanten küstennahen Strecke nördlich von Goose Bay vorbereitet. Nach Informationen von Woodward ist der Einbau von Kabinen für die Unterbringung von bis zu 80 Passagieren für die zweitägige Strecke geplant. Durch den Umbau verringert sich die Passagierkapazität auf insgesamt 140 Personen sowie auf 20 Pkw und 125 Frachteinheiten. Einen Zeitplan für die Überführung der »Anne-Marie« gebe es derzeit noch nicht.