ICS: »Mitte 2019 mit Bestellung konformer Kraftstoffe starten«

Guy Platten Reeder
ICS-Chef Guy Platten (©: ICS)
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Um die Reedereien bei der Vorbereitung auf die Umsetzung der globalen Schwefelobergrenze der IMO für Schiffskraftstoffe zu unterstützen, hat die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) eine umfassende Anleitung zur Umsetzungsplanung erstellt.

Die kostenlosen IKS-Leitlinien wurden[ds_preview] für die überwiegende Mehrheit der Schiffe erstellt, die nach dem 1. Januar 2020 mit Kraftstoffen mit einem Schwefelgehalt von 0,50% m/m oder weniger einhalten werden, wie ICS-Generalsekretär Guy Platten erklärt. »Reedereien müssen möglicherweise bereits ab Mitte 2019 mit der Bestellung von konformen Kraftstoffen beginnen, und es wird ihnen dringend empfohlen, so schnell wie möglich mit der Entwicklung von Umsetzungsplänen zu beginnen.«

Abgesehen von den erheblichen zusätzlichen Kosten für konforme Kraftstoffe sagt die ICS, dass die Umsetzung der Global Sulphur Cap weitaus komplexer sein wird als bei der vorherigen Einführung von Emissionsschutzgebieten (ECA). Dies liege an der schieren Größenordnung der Umstellung und den viel größeren Mengen und unterschiedlichen Kraftstoffarten sowie den anhaltenden Unsicherheiten über die Verfügbarkeit, Sicherheit und Kompatibilität von konformen Kraftstoffen in jedem Hafen weltweit.

Frühzeitig Umsetzungsplänen machen

Ein, wie jetzt von der IMO empfohlener, entsprechend weit entwickelter Umsetzungsplan , sollte die Besatzung eines Schiffs laut ICS in eine besseren Position versetzen, sollten nach 2020 im Falle einer Hafenstaatkontrolle Unregelmäßigkeiten auftreten. So sei es leichter, nachzuweisen, dass sie in gutem Glauben gehandelt und alles Erwartbare getan habe, um die vollständige Einhaltung zu der Regeln zu gewährleisten.

»Die Notwendigkeit des Vertrauens könnte besonders wichtig sein, wenn in den ersten Wochen der Umsetzung in einigen Häfen keine sicheren und konformen Kraftstoffe zur Verfügung stehen«, sagt Platten. »Und die IMO hat vorläufig vereinbart, dass die Hafenstaatkontrollbehörden den Ausführungsplan des Schiffes bei der Überprüfung der Einhaltung des Schwefelgrenzwertes von 0,5 % berücksichtigen können.«

Möglicherweise mehrere Kraftstoffe an Bord nötig

In den neuen IKS-Leitlinien wird erläutert, dass der Implementierungsprozess die Möglichkeit berücksichtigen muss, dass einige Schiffe möglicherweise mehr als eine Art konformen Kraftstoff mitführen und verwenden müssen, um weltweit opereiren zu können. Dies könnte zusätzliche Herausforderungen wie die Kompatibilität zwischen verschiedenen verfügbaren Kraftstoffqualitäten mit sich bringen, die erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit des Schiffes und seinen kommerziellen Betrieb haben könnten.

Während sich die ICS verpflichtet hat, »zum Erfolg der Schwefelobergrenze für 2020 beizutragen«, betont der Welthandelsverband, dass das vollständige Umsetzungsbild noch lange nicht vollständig sei und dass die Hauptverantwortung für die Verfügbarkeit konformer und kompatibler Kraftstoffe bei den Öllieferanten sowie den IMO-Mitgliedstaaten liege. Die ICS wünscht sich auch, dass die Regierungen bei der Behandlung noch offener Sicherheitsfragen, einschließlich ernsthafter Bedenken hinsichtlich der Kraftstoffqualität neuer Kraftstoffgemische, auf der nächsten Sitzung Maritime Safety Committee im Dezember 2018 weitere Fortschritte erzielen.

Die »Provisional Guidance to Shipping Companies and Crews on Preparing for Compliance with the 2020 Global Sulphur Cap« kann kostenlos auf der ICS-Website abgerufen werden.