Im prestigeträchtigen und mit großen Wachstumsprognosen bewerteten Intra-Asia-Verkehr bildet sich eine neue Allianz von Containerlinienreedereien. Nach erfolglosem IPO-Versuch geht Vinalines eine strategische Partnerschaft mit der aufstrebenden SM Line ein.

Die Tochter des südko[ds_preview]reanischen Mischkonzerns SM Group hatte nach der Hanjin-Insolvenz und den Verwerfungen auf den Schifffahrtsmärkten mehrfach betont, das Liniengeschäft künftig ausbauen zu wollen. Dem Vernehmen gibt es dafür große Unterstützung von der Regierung in Seoul, die großen Wert auf einen südkoreanischen Einfluss in der Branche legt. Neben Hyundai Merchant Marine (HMM) gilt vor allem die SM Line als Kandidat dafür.

Vor wenigen Tagen wurde eine Absichtserklärung mit der staatlichen vietnamesischen Reederei Vinalines unterzeichnet. Teil der Vereinbarung ist, gemeinsam das Containergeschäft in Asien, vor allem in Ostasien, auszubauen. So soll Vinalines die Gelegenheit gegeben werden, dort das eigene Netz zu erweitern, während die Koreaner einen größeren Schritt im Wachstumsmarkt Vietnam machen wollen.

Für den Anfang will Vinalines ein Schiff in einen gemeinsamen Service einbringen, der Korea, Vietnam und Thailand bedient. Aktuell ist man nur im lokalen Vietnam-Verkehr aktiv. Die Flotte (350 bis 1800 TEU) besteht aus drei Schiffen im direkten Eigentum und sieben weiteren Frachtern von Tochterunternehmen wie Bien Dong Shipping, Vietnam Ocean Shipping und Dong Do Marine. SM Line soll nun beim Aufbau einer Niederlassung in Korea unterstützen. Sogar eine gemeinsame Firma sei denkbar, heißt es.

Für Vinalines ist es ein neuer Schritt für die Konsolidierung der Geschäfte. Eigentlich sollte der finanziell angeschlagene Carrier am 5. September an die Börse gebracht werden, doch mangelte es an Interesse auf Investorenseite- Laut dem Branchendienst Alphaliner hätten nur 2,3 Mio. $ statt der geplanten 210 Mio. $ eingesammelt werden können. Damit hält die Regierung weiter 90% der Anteile. Sie hatte ihren Anteil auf 65% zurückfahren, damit aber die Kontrolle behalten wollen.

Im vergangenen Jahr war das Transportvolumen der Vietnamesen laut dem IPO-Prospekt von 458.000 TEU in 2014 auf nur noch 339.000 TEU gesunken, vor allem aufgrund des Wettbewerbs auf der Kernstrecke Haiphong-Ho Chi Minh City. In der Vergangenheit war der Carrier gemeinsam mit Partnern auch im Verkehr nach Hong Kong und Singapur aktiv. Der Ausblick ist nicht gerade rosig, so erwartet man einen weiteren Rückgang auf 266.000 TEU in diesem und 247.000 TEU im nächsten Jahr.