MV Werften, Taufe, Global Class
Das waren noch bessere Zeiten: Gentings CEO Tan Sri Lim Kok Thay und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (Foto: MV Werften)
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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig will auch in Zukunft dafür sorgen, dass die Regierung einen Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Schiffbau-Jobs leistet.

Die SPD-Politikerin und die Gewerkschaft IG Metall Küste hatten sich heute zu einer Gesprächsru[ds_preview]nde mit Betriebsräten und Zulieferern in Rostock getroffen. Man sei sich einig, im Beschäftigungsaufbau auf den Werften eine Chance für den Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern zu sehen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Schwesig sagte – mit Blick auf das große Kreuzfahrt-Orderbuch bei den MV Werften in Wismar und Warnemünde, dass sich nach der Übernahme durch den asiatischen Genting-Konzern für dessen eigene Flotte aufgebaut hatte: »Die maritime Wirtschaft ist eine traditionsreiche und zugleich eine zukunftsfähige Branche. Der Kreuzfahrtschiffbau eröffnet für die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern neue Möglichkeiten. Das gilt für die Werften wie für Zulieferbetriebe. Es war richtig, die Werften als industrielle Kerne zu erhalten.« Die Landesregierung werde auch in Zukunft ihren Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in der maritimen Industrie leisten. Dabei setze man auf eine enge Zusammenarbeit mit der IG Metall und den Betriebsräten.

Nachholbedarf bei Zulieferern

»Die Werften stehen mit ihren Tarifverträgen, Mitbestimmungsstrukturen und Ausbildungsaktivitäten für gute Arbeit und haben eine Strahlkraft weit über den eigenen Betrieb hinaus«, sagte IG Metall-Bezirksleiter Geiken nach dem Gespräch. Bei vielen Zulieferern müsse sich dagegen noch etwas tun, sonst haben diese das Nachsehen beim Werben um Fachkräfte. »Der Schiffbau-Boom muss zum Motor für gute Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern werden«, so Geiken.

Bei MV Werften haben 117 Nachwuchskräfte ihre Ausbildung begonnen
Bei MV Werften haben 117 Nachwuchskräfte ihre Ausbildung begonnen. Foto: MV Werften

Der Gewerkschafter forderte, »dass der Aufbau der Stammbelegschaften bei Werften und Zulieferern an erster Stelle stehen muss«. Gleichzeitig warnte er vor einer Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen. »Unsere aktuelle Schiffbauumfrage zeigt: Viele Unternehmen vergeben Kernaufgaben zu oft deutlich schlechteren Bedingungen. Das ist schlecht für die Beschäftigten und die Werften. Da werden wir weiter gegen halten.«

Um ein Ausnutzen von Werkvertragsbeschäftigten zu verhindern, forderte Geiken die Einrichtung einer mobilen Beratungsstelle für ausländische Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern. »In Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben wir damit gute Erfahrungen gemacht. Berater mit Fremdsprachenkenntnissen kommen in die Betriebe und sind erster Ansprechpartner in arbeitsrechtlichen und sozialen Fragen.«

Nach der Anfang September vorgestellten Schiffbauumfrage der IG Metall Küste ist die Zahl der Beschäftigten auf den deutschen Werften gegenüber dem Vorjahr um 7,3 % auf 16.900 gestiegen. Besonders deutlich war der Beschäftigungsaufbau in Mecklenburg-Vorpommern, wo dieser insbesondere vom Kreuzfahrtschiffbau bei den MV Werften getragen wird.