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Bio-LNG kann dazu beitragen, die vereinbarten Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Mit Partnern aus der Energie- und Mineralölwirtschaft, dem Anlagenbau und der Schifffahrt hat die Bundesagentur dena die »Initiative Bio-LNG« gestartet.

Ziel der Initiative sei es, geme[ds_preview]insam Vorschläge für die Marktetablierung von verflüssigtem Biomethan in der Schifffahrt und im Straßenschwerlasttransport zu erarbeiten. Bio-LNG ist ein besonders emissionsarmer und klimafreundlicher Kraftstoff mit einer hohen Energiedichte, dessen Erzeugung im Vergleich zu LNG aber deutlich teurer ist.

Partner sind Primagas, Erdgas Südwest, E.ON Bioerdgas, Cryo Pur, BayWa r. e., der Fährhafen Sassnitz und Shell. Bei Interesse an einer Projektpartnerschaft können aber weitere Unternehmen dazu stoßen, heißt es.

Die Treibhausgasemissionen im Verkehr sollen bis 2030 auf rund 40% des heutigen Niveaus reduziert werden. Dabei habe Bio-LNG großes Potenzial. Damit der Energieträger langfristig am Markt etabliert werden könne, seien jedoch Investitionen, technologische Entwicklungen und Anreize für dessen Einsatz notwendig, heißt es.

Auf EU-Ebene wird der Einsatz von Bio-Gas bereits gefördert. Die Mitgliedstaaten müssen den Anteil klimafreundlicher Kraftstoffe am Gesamtverbrauch von 0,2% im Jahr 2022 auf 3,5% im Jahr 2030 steigern. Die Neufassung der EU-Förderrichtlinie RED von Juni 2018 ermöglicht erstmals die Anrechnung von Biokraftstoffen in der Schifffahrt auf die nationalen Ziele für erneuerbare Energien im Verkehrssektor. Allerdings fehlen auf nationaler Ebene noch Instrumente und Rahmenbedingungen, um die Marktentwicklung voranzubringen.

Vorhaben der Initiative Bio-LNG

Im ersten Schritt untersucht die Initiative unterschiedliche Konzepte zur Bereitstellung von Bio-LNG. Hauptkriterien sind die Wirtschaftlichkeit und das Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Auch wird analysiert, wie viel Bio-LNG auf Basis von Biomasse und der bestehenden Biogasanlagen erzeugt werden kann. Darauf aufbauend will die Initiative nachhaltige und marktwirtschaftliche Instrumente entwickeln, um die Etablierung des Energieträgers zu beschleunigen. Die Vorschläge können in die nationale Umsetzung der RED II einfließen.

Bio-LNG – Flüssiggas auf Basis erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Biomethan oder synthetisch erzeugtes Methan – ist hinsichtlich der chemischen Eigenschaften identisch mit herkömmlichem LNG. Der Vorteil von Bio-LNG gegenüber LNG ist der deutlich geringere CO2-Ausstoß: LNG spart gegenüber Diesel rund 20% CO2 ein, Bio-LNG sogar etwa 80%. Außerdem stößt Bio-LNG 80%–85% weniger Stickoxide im Vergleich zu Diesel aus, Schwefeloxide und Feinstaub entfallen fast vollständig.