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Eigentlich wollte sich der Essener ThyssenKrupp-Konzern mit einer neuartigen Batterie-Technologie einen Vorteil im U-Boot-Bau verschaffen. Doch die französische Naval Group ist nachgezogen, sogar mit dem gleichen Partner.

Das staatliche Schiffbau-Unternehmen teilte heute mit, ein[ds_preview] »leistungsstarkes und hochsicheres Li-Ionen-Batteriesystem« entwickelt zu haben. Damit sollen Operationsfähigkeiten und Taucheigenschaften konventioneller U-Boote verbessert werden. »Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Naval Group, Saft, CEA Tech und EDF R&D«, heißt es in dem Statement.

Ein interessanter Aspekt ist dabei die Auswahl der Partner, vor allem die ebenfalls französische Saft Group. Das Unternehmen war erst kürzlich von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) – einer der wichtigsten Konkurrenten der Naval Group im hart umkämpften Wettbewerb für den U-Boot-Bau – als Partner ausgewiesen worden. Und zwar bei der Entwicklung eines neuartigen Lithium-Ionen-Batteriesystem für U-Boote.

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Foto: Thomas Wägener

»Wir treten damit in eine neue Ära des U-Bootbaus ein«, hatte Rolf Wirtz, CEO von ThyssenKrupp Marine Systems, gesagt. Das System wird im Rahmen einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowohl für Neubauten als auch als Nachrüstungslösung für ältere U-Boote der Klasse 212 von HDW entwickelt. Ein angepasstes Design für weitere U-Bootklassen, wie die HDW-Klasse 214, sei bereits in Planung, heißt es.

Inwiefern sich die beiden neuen Angebote von TKMS und Naval Group im Detail unterscheiden, ist noch nicht bekannt. »In feindlichen Umgebungen profitiert das U-Boot von einer größeren Reichweite unter Wasser sowie von der Fähigkeit, allen Arten von Bedrohungen zu entkommen. Eine schnell ladbare Batterie begrenzt die Zeit, die mit dem periskopischen Eintauchen verbracht wird. Dies sind wertvolle betriebliche Vorteile, die den U-Booten einen echten technologischen Vorsprung gegenüber den heutigen Generationen verschaffen«, teilte die Naval Group mit. Dank der hohen Kompetenz von Saft, CEA Tech, EDF R&D und Naval Group verkörpere das Lithium-Ionen-Batteriesystem LIBRT den »französischen Innovations- und Kreativitätsgeist«, heißt es weiter. Das System wurde den Angaben zufolge in enger technischer Partnerschaft mit der französischen Beschaffungsbehörde für Verteidigungsgüter (DGA) entwickelt.