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Im Rahmen der Mobilitätspartnerschaft zwischen Volkswagen und der Stadt Hamburg testen MAN Truck & Bus und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den kommenden Jahren automatisiert beziehungsweise autonom fahrende Lkw im Realeinsatz.

Einen entsprechenden Kooperationsve[ds_preview]rtrag für »Hamburg TruckPilot« haben die Projektpartner unterzeichnet. Als Testumfeld für die Praxiserprobung sollen das HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) und eine rund 70 km lange Autobahnstrecke auf der A7 dienen.

Ziel der Partnerschaft zwischen MAN und der HHLA ist es, realitätsnah die genauen Anforderungen für den kundenspezifischen Einsatz sowie die Integration autonom fahrender Lkw in den automatischen Containerumschlagprozess zu analysieren und zu validieren. Gleichzeitig sollen zukunftsweisende Standards in Methodik und Durchführung definiert werden. »Das Projekt ›Hamburg TruckPilot‹ ist für MAN ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt für das automatisierte Fahren. Wie bei anderen Projekten steht auch hier die Einbindung des Systems in konkrete Arbeitsabläufe bei einem künftigen Anwender im Vordergrund. Gemeinsam mit der HHLA werden wir wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Technik hin zu einem kundenreifen System generieren«, so Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus.

Entlastung, Effizienz, Sicherheit

Der Projektrahmen sieht zunächst zwei, mit den entsprechenden elektronischen Automatisierungssystemen ausgestattete Prototypen-Trucks vor. Sie sollen vollautomatisiert die Anfahrt auf der Autobahn A7 ab der Anschlussstelle Soltau-Ost leisten und innerhalb des Container Terminals Altenwerder schließlich autonom die Ent- und Beladung abwickeln können. Das Projekt gliedert sich in drei Phasen: In der Vorbereitungsphase, die bereits begonnen hat und bis Ende 2018 abgeschlossen sein soll, werden zunächst die technischen Rahmenbedingungen definiert. Die Testphase ist von Januar 2019 bis Juni 2020 geplant. Sie umfasst die technische Entwicklung des Systems auf dem Prüfgelände von MAN in München gemäß den spezifischen Anforderungen, die sich in der Vorbereitungsphase ergeben haben. Der mehrmonatige Erprobungsbetrieb zwischen Juli und Dezember 2020 orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den Ergebnissen der Vorbereitungs- und Testphase und wird im kundennahen Einsatz durchgeführt. Ein geschulter Sicherheitsfahrer wird in dieser Phase immer im Fahrzeug sein und die Automatisierungssysteme überwachen. Bei Bedarf greift er ein und übernimmt die Fahrertätigkeit.

Die automatisierten Fahrfunktionen sollen Lkw-Fahrer künftig bei ihrer Arbeit weiter entlasten und unterstützen. So könnte der Fahrer – die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorausgesetzt – während der vollautomatisierten Autobahnfahrt zum Beispiel Frachtpapiere bearbeiten oder sich ausruhen. Bei der autonom stattfindenden Be- und Entladung kann er das Fahrzeug verlassen und die Zeit für die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen nutzen. Weitere potenzielle Vorteile liegen laut HHLA in der Effizienzsteigerung durch das vorausschauende automatisierte Fahren. Dieses reduziere den Kraftstoffverbrauch signifikant und könne außerdem den allgemeinen Verkehrsfluss positiv beeinflussen. Nicht zuletzt versprechen sich die Projektpartner in allen Bereichen einen Anstieg der Sicherheit.