Weil ein Schiff von P&O Cruises in einem französischen Hafen Kraftstoff mit zu hohem Schwefelgehalt verbrannt hat, stehen die Reederei und der Kapitän in Marseille vor Gericht. Die Anzeichen auf ein saftiges Bußgeld verdichten sich.

Im März 2018 war im Hafen von Marseille bei[ds_preview] der 2010 gebauten »Azura« von den Behörden überprüft worden. Das Schiff hatte zuvor in Barcelona rund 900 t Kraftstoff gebunkert. Die Franzosen stellten bei einer Überprüfung einen Schwefelgehalt von 1,68% fest, erlaubt waren nur maximal 1,5%.

Am Dienstag ging es vor dem Gericht in Marseille um den amerikanischen Kapitän der »Azura«, Evans Hoyt. Ihm drohen bis zu ein Jahr Gefängnis und/oder eine Geldbuße. Die Staatsanwaltschaft fordert 100.000 €, von denen 80.000 € von der P&O-Mutter Carnival, 20.000 € von Hoyt zu zahlen wären. Wie französische Medien berichten, beruft sich die Verteidigung auf einen Zusatz der European Sulphur Directive von 2012, die besagt, dass das 1,5%-Limit für Passagierschiffe gilt, die in regelmäßigen Diensten EU Häfen anlaufen. Für alle anderen gilt bislang eine Grenze von 3,5%.

Eine Entscheidung in dem Fall wird Ende November erwartet.