Die HSH Nordbank kann auf dem Weg zu ihrer Privatisierung eine weitere Hürde genommen. Der Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) hat einer Aufnahme in das Einlagensicherungssystem zugestimmt.

Die HSH soll an die ein Investoren-Konsortium um Cerberus und J.C. Flowers verka[ds_preview]uft werden. Der Wechsel des Einlagensicherungssystems des BdB war wegen der lange offenen Haftungsfragen die größte verbliebene Hürde.

Strittig war zuletzt, wie viel Risiko der BdB bei der gestrauchelten Bank absichern will. Neue Mitglieder haben in den ersten drei Jahren nur einen begrenzten Schutz in Höhe von 250.000 € je Anleger. Experten halten dies für unzureichend. Erst nach drei Jahren greift dann der reguläre Schutz – damit wären Risiken in Höhe von bis zu 1 Mrd. € abgedeckt.

Mit der nun gefundenen Lösung wird die Haftungsbeschränkung aufgehoben, die Einlagen der HSH-Kunden sollen ab Januar 2022 bis zur vollen Haftungsgrenze von 15% des Eigenkapitals der Bank abgesichert werden. Der BdB-Prüfverband werde die HSH ab 2019 eng begleiten und sicherstellen, dass sich das Institut in die richtige Richtung entwickele.

Im Gegenzug müsse die HSH aber strenge Auflagen erfüllen, dazu gehören dem Vernehmen nach ein Mindest-Rating von mindestens »BBB+«, ausreichend Liquidität und ein tragfähiges Geschäftsmodell.

Die HSH Nordbank war am 28. Februar für nominell 1 Mrd. € an das Investoren-Konsortium verkauft worden. Teil der Transaktion ist zudem die Auslagerung der »Bad Bank«, die leistungsgestörte Kredite über insgesamt 6,3 Mrd. € bündelt, darunter allein 4,2 Mrd. € aus der Schiffsfinanzierung.

Damit der HSH-Verkauf wirksam werden kann, müssen nach den Länderparlamenten in Hamburg und Schleswig-Holstein noch die Europäische Zentralbank und die EU-Kommission grünes Licht für den Verkauf geben.

Der ursprüngliche Zeitplan konnte allerdings nicht gehalten. Statt Ende September wird das sogenannte »Closing« nun erst für Ende des Jahres erwartet.