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Für den Bereich »Shipping« stehen die Zeichen bei der Deutschen Bank weiter auf Abbau. Das langfristige Kreditengagement soll bis Ende des Jahres auf weniger als 2,6 Mrd. € reduziert werden.

Dazu sollen einzelne Forderungen sowie ein Portfolioverkauf[ds_preview] »nicht strategischer oder ausgefallener Kredite« mit einem Volumen von 0,8 Mrd. € verkauft werden, teilte die Bank in ihrem Bericht zum 3. Quartal 2018 mit. Der Portfolio-Verkauf sei bereits im Juni vereinbart worden und soll bis Ende des Jahres abgewickelt werden. Käufer der 70 Schiffe verschiedener Kunden und aus unterschiedlichen Segmenten sind die Finanzinvestoren Oak Hill Advisors and Varde.

Nach Informationen der HANSA liegt der durchschnittliche Beleihungsauslauf (Loan to Value) bei rund 120%, die Kreditforderungen an die Schiffseigner übersteigen also die als Sicherheiten eingebrachten Schiffswerte um 20%. Trotzdem sollen Investoren bereit gewesen sein, etwa 70 US-Cent pro Dollar für das Portfolio zu zahlen. Dies entspräche am Ende jenen 800 Mio. € und wäre laut einem Insider ein »sehr ordentlicher Preis«,.

Die Deutsche Bank hatte bereits vor einigen Jahren begonnen, ihr Engagement in der Schifffahrt und in anderen maritimen Bereichen (Infrastruktur) herunterzufahren. Ende 2017 lag das Kreditvolumen noch bei 3,7 Mrd. €, zwei Jahre zuvor waren es noch 5 Mrd. €. Nähere Angaben zum Schiffs­portfolio macht Deutschlands größtes Kreditinstitut nicht mehr, nachdem die Deutsche Shipping als Abteilung aufgelöst und die Aufgaben auf andere Bereiche verteilt wurde. Das verbleibende Portfolio solle »qualitativ« verbessert werden, heißt es.

Nach dem 3. Quartal ist der Gewinn der Deutschen Bank gesunken. Vor Steuern verbuchte das größte deutsche Geldinstitut ein Plus von 506 Mio. €, vor Jahresfrist waren es noch 933 Mio. €. Dennoch zeigte sich der Bankvorstand zuversichtlich, für das Gesamtjahr 2018 mit einem Gewinn abzuschließen – zum ersten Mal seit 2014. Die Erträge fielen nach den ersten neun Monaten um 9% auf knapp 6,2 Mrd. €. Die harte Kernkapitalquote stieg von 13,7% auf 14,0% und lag damit über den 13,0%, die die Bank für erforderlich hält.