Die japanische Reederei Mitsui OSK Lines (MOL) will sich künftig stärker im Schwergutgeschäft engagieren. Gestern lief mit der »Orca Ace« zum ersten Mal ein Frachter der neuen Flexie-Serie Bremerhaven an.
Die »Orca Ace« gehört zu einer Serie von Schiffen, die bei einer Tragfähigk[ds_preview]eit von 15.495 tdw über eine Kapazität für 6.800 Einheiten (Car Equivalent Units) verfügen. Bremerhaven wird regelmäßig angelaufen und zählt nicht nur als wichtigster Umschlagplatz für Überseeverschiffungen von Fahrzeugen, sondern auch von rollendem Schwergut.
»Wir haben nicht den Anspruch, neue Rekorde aufzustellen. Aber wir können mit den Schiffen jetzt einen noch größeren Teil der hohen und schweren Ladung befördern«, erklärte Rudolf Luttmann, Director für MOL Auto Carrier Express in Europa und Afrika. Mit regelmäßigen Abfahrten der neuen Typschiffe ab Nordeuropa solle das Geschäft peu à peu ausgebaut werden.
Neubauserie aus Japan
Die »Orca Ace« wurde im Juli vom Ozai Shipyard in Japan abgeliefert. Die Jungfernreise führte sie von Japan zur US-Westküste, dann durch den Panama-Kanal zur Ostküste Nordamerikas und schließlich über den Atlantik nach Bremerhaven. Von dort aus ging es nach Southampton und dann zurück zur US-Ostüste. Zuvor war bereits die »Beluga Ace« in Dienst gestellt worden. Kommenden Monat folgt das dritte Schiff der Viererserie, Anfang nächsten Jahres das vierte.
Der neue Schiffstyp verfügt über sechs verstellbare Decks von insgesamt 14 Decks sowie eine erhöhte Maximallast der Rampe von 150 t. 35 Einzelsegmente der Decks können variabel eingestellt werden, um den Schiffsraum optimal auszulasten. »Damit sind wir ungleich flexibler und können die Staupläne noch individueller gestalten«, so Mario Janssen, General Manager bei MOL für das Fahrzeug- und Ro/Ro-Geschäft in Europa und Afrika.
Auslastung um 6% besser
Laut Berechnungen der Reederei lässt sich die Auslastung der Flexie-Carrier gegenüber konventionellen Auto-Carriern um mehr als 6% steigern. Die in Hamburg angesiedelte Europazentrale von MOL Auto Carrier Express organisiert pro Monat Hafenanläufe und Abfahrten für 12 bis 14 Schiffe in den europäischen Häfen. Mit über 90 Schiffen belegt MOL laut Clarkson Research den dritten Platz unter den globalen Car Carriern.
Der Einsatz effizienter Tonnage wird für die Unternehmen angesichts des Kostendrucks immer wichtiger. Darauf lässt eine aktuelle Studie aus dem Hause Drewry schließen. In ihrem »Finished Vehicle Shipping Annual Review and Forecast« schreiben die Experten, dass die durchschnittliche Transportleistung der Schiffe seit 2007 um 39% gesunken ist. Als Gründe werden Slow Steaming, vermehrte Hafenanläufe und die Verlagerung des Geschäfts auf kürzere Strecken und auf Schwellenländer genannt. (mph)