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Trotz einer leichten Ratenverbesserung bei Großtankern hat Euronav, Tanker-Ableger der belgischen CMB, im 3. Quartal weiter Verluste eingefahren. Von Scrubbern hält Reederei-Chef Paddy Rodgers wenig.

Der Umsatz sank im Jahresvergleich von 395 Mio. $ (2017) auf 364 Mio. $ (2018), [ds_preview]der Verlust vergrößerte sich sogar von –18 Mio. $ auf –110 Mio. $. Die Tankersparte trug dazu –122 Mio. $ bei, während mit den FSO noch Geld verdient wurde: 12 Mio. $ waren es nach Ablauf des 3. Quartals, jedoch auch hier weit weniger als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr (28 Mio. $).

CEO Paddy Rodgers blickt dennoch optimistisch auf die kommenden Monate: »Die Ratenentwicklung bei VLCC und die Nachfrage nach Rohöl verlaufen nicht mehr seitwärts, sondern zeigen wieder aufwärts«, sagte er bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Die durch die Iran-Sanktionen umgelenkten Transporte und die angekündigte Steigerung der Exporte der OPEC dürften für eine steigende Tanker-Nachfrage sorgen.

Nach der Fusion mit Gener8 verfüge Euronav über eine um 40% gewachsene Flotte mit moderner und effizienter Tonnage und ausreichend Liquidität in Höhe von 677 Mio. $. »Damit sind wir bestens gerüstet für einen Aufschwung im Tankermarkt«, so Rodgers.

Absage an Scrubber

Mit Blick auf die ab 2020 geltende Schwefel-Obergrenze im Kraftstoff (Sulphur Cap) hat sich Euronav gegen den Einbau von Scrubbern entschieden, weil die Reederei nach eigenen Angaben zu viele finanzielle, technische und regulatorische Risiken ausgemacht hat. Stattdessen sollen die Schiffe künftig schwefelarme Kraftstoffe (LSFO) bunkern. »Raffinerien und Ölproduzenten haben zudem versichert, dass IMO-konforme Kraftstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen werden«, teilt Euronav mit.

Nach Angaben von Anbietern wie Sinochem werde der Preis für LSFO etwa bei der Hälfte des Unterschieds zwischen Schweröl (HFO) und Marinediesel (MGO) liegen. Bei Investitionen von bis zu 5 Mio. $ je installiertem Scrubber bedeute dies eine halbierte Rendite gegenüber früheren Angaben. Die Preisdifferenz könnte in den verbleibenden 14 Monaten weiter sinken. »Damit werden Scrubber zu einem zweifelhaften Investment«, heißt es bei Euronav.