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Vor der Ostsee-Insel Rügen ist am Montag der Offshore-Windpark Wikinger offiziell eingeweiht worden. In der zweiten Offshore-Windauktion in Deutschland hat Iberdrola bereits den Zuschlag für zwei weitere Offshore-Windparks in der Ostsee erhalten. 

Der spanische Energieversorger I[ds_preview]berdrola investierte rund 1,4 Mrd. € in das Projekt und sicherte damit europaweit rund 2.000 Arbeitsplätze während der Bauphase, davon mehrere Hundert in Deutschland.

Der Präsident von Iberdrola, Ignacio Galán, betonte anlässlich der Eröffnung: »Wikinger ist ein neuer Schritt in unserem Bestreben, sauberen, effizienten und zuverlässigen Strom anzubieten. Wir werden uns auch in Zukunft für die Offshore-Windtechnologie engagieren, da sie es ermöglicht, den Energiewendeprozess zu einer nachhaltigen, CO2-armen Wirtschaft voranzutreiben.«

Wikinger ist der erste zu 100 % von einem spanischen Unternehmen entwickelte, realisierte und betriebene Offshore-Windpark in Deutschland und markiert den Einstieg von Iberdrola in den deutschen Energiemarkt. Der 350-MW-Windpark kann rund 350.000 Haushalte mit Strom versorgen und gilt als eine der wegweisenden Anlagen für erneuerbare Energien. Die produzierte Strommenge entspricht laut Iberdrola etwa 20 % des Energiebedarfs des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Erzeugung von Windstrom werden durch diesen Windpark jährlich mehr als 600.000 Tonnen CO2 eingespart.

»Schönes Beispiel für den Aufschwung durch die Offshore-Industrie«

Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, betonte neben der Rolle für die Energiewende die Bedeutung der Investitionen für das norddeutsche Bundesland: »Die Offshore-Windenergie bietet erhebliche beschäftigungs- und industriepolitische Chancen für Mecklenburg-Vorpommern. Projekte wie Wikinger steigern die Bedeutung der Ostsee als Offshore-Standort und wirken sich positiv auf die Auftragslage der Offshore-Branche in unserem Küstenbundesland aus. Dazu zählen nicht nur die Anlagenhersteller. Auch die maritime Industrie, Zulieferer, Dienstleister und Häfen profitieren davon. Gerade der Hafen Sassnitz-Mukran ist ein schönes Beispiel für den Aufschwung durch die Offshore-Industrie.«

Der Offshore-Windpark Wikinger befindet sich 45 km nordöstlich der Insel Rügen, wo die Wassertiefen bei 36 bis 42 m liegen. Wikinger besteht aus insgesamt 70 Windkraftanlagen, die sich über eine Fläche von 34 km² erstrecken.

Iberdrola baut weiter in der Ostsee aus

In der zweiten Offshore-Windauktion in Deutschland hat Iberdrola den Zuschlag für zwei weitere Offshore-Windparks in der Ostsee mit einer Gesamtkapazität von 486 MW erhalten. Mit diesen drei Vorhaben vor Rügen entsteht mit einer installierten Gesamtleistung von 836 MW der größte Offshore-Windpark-Komplex in der Ostsee. Die veranschlagte Gesamtinvestition liegt bei 2,5 Mrd. €. Dadurch werde Deutschland neben den zentralen Märkten USA, Großbritannien, Mexiko, Brasilien und Spanien in den kommenden Jahren zu einem Investitionsschwerpunkt der Iberdrola-Gruppe, heißt es.

Iberdrola ist mit 34.000 Mitarbeitern nach eigenen Angaben größter Erzeuger von Windstrom und nach Börsenwert eines der fünftgrößten Energieversorgungsunternehmen der Welt. Die Unternehmensgruppe ist in zahlreichen Ländern vertreten und liefert Strom an über 100 Mio. Menschen, hauptsächlich in Europa, in den USA (AVANGRID), in Brasilien (Neoenergia) und in Mexiko. Der Umsatz belief sich im Jahr 2017 auf 31,263 Mrd. € und der Nettogewinn auf 2,804 Mrd. €.

Der Business CEO der Iberdrola-Gruppe, Francisco Martínez Córcoles, durchschnitt zusammen mit Christian Pegel, Energieminister Mecklenburg-Vorpommerns, und mit Boris Schucht, CEO des Netzbetreibers 50Hertz, das rote Band und weihten damit den Windpark Wikinger offiziell ein.