Print Friendly, PDF & Email

Bei der dänischen Fährreederei kehrt weiter keine Ruhe ein – im positiven Sinne. Nach Übernahme, Kapitalerhöhung und Wachstum beschäftigt man sich nun mit einem weiteren Neubau und der Emissionsreduzierung

Erst im Juni war die Übernahme der türkischen Reederei U.N. RoRo abgeschlossen worden. Kurz zuvor hatte DFDS über die Ausgabe[ds_preview] neuer Aktien rund 134 Mio. € eingesammelt, um »finanziell flexibel« zu bleiben. Wenige Tage nach der Übernahme vollzogen die Dänen ein weiteren Schritt zur Modernisierug der Flotte: Bei der chinesischen Jinling-Werft wurde eine große Frachtfähre mit 6.700 Spurmetern und Platz für 450 Trailer bestellt. Nach Informationen der HANSA liegt der Kaufpreis bei knapp 70 Mio. €, mehr als die Hälfte der Summe soll erst bei Ablieferung fällig werden.

Darüber hinaus beziehungsweise aus vorherigen Bestellungen umfasst das Orderbuch zwei RoPax-Schiffe mit 4.500 Spurmetern von der Guangzhou Shipyard International und fünf Neubauten von Jinling. Zwei RoRo-Schiffe werden verlängert. In den vergangenen Jahren hatte die Reederei unter anderem auch Neubauten von der Flensburger Werft FSG bekommen, nun ist man nach Asien »abgewandert«. Trotz »Brexit« erwarten die Verantwortlichen Wachstum auf den Nord- und Ostseerouten, vor allem im Frachtverkehr. Allerdings sorgen die politischen Spannungen zwischen den USA und der Türkei für Sorgenfalten, wie es bei der Bilanzvorlage für das erste Halbjahr hieß.

Das Einsatzgebiet für das jüngst bestellte Schiff ist noch nicht veröffentlicht. Europa und der Mittelmeerraum werden als potenzielle Operationsgebiete genannt, »je nach Nachfrage«, wie es aus Kopenhagen heißt.

Bereits bei der Bestellung hatte DFDS durchklingen lassen, dass die Neubauten mit Abgaswäschern (Scrubber) ausgerüstet werden sollen, um die Emissionen zu reduzieren und kommenden Umweltregulierungen entsprechen zu können.

Jetzt wurden weitere Nägel mit Köpfen gemacht. DFDS investiert laut einer Ankündigung vor wenigen Tagen im kommenden Jahr insgesamt 31 Mio. €, um Scrubber auf zwölf Frachtfähren zu installieren, die zwischen der Türkei, Italien, Griechenland und Frankreich verkehren.

Die Investition werde die Einhaltung der neuen globalen Vorschriften gewährleisten, die ab 2020 darauf abzielen, die Schwefelemissionen durch Begrenzung des Schwefelgehalts in Schiffskraftstoffen auf 0,5% oder durch andere Mittel, wie beispielsweise Abgaswäscher, mit mindestens ähnlichen Umweltauswirkungen zu verringern.

Laut DFDS basiert die Investitionsentscheidung auf der im Jahr 2015 festgelegten Scrubber-Strategie beim Übergang zu einem Kraftstoffschwefelgehalt von 0,1% für das Fährnetz in Nordeuropa. Diese Strategie habe sich sowohl aus ökologischer, operativer als auch aus geschäftlicher Sicht als erfolgreich erwiesen. »Durch die Nutzung der umfangreichen Erfahrung von DFDS bei der Beschaffung, Installation und dem Betrieb von Scrubbern erzielen wir sowohl operative als auch finanzielle Synergien«, sagte CEO Niels Smedegaard.

Die Reederei hat Hybrid-Scrubber als optimale Lösung für die Flotte im Mittelmeer gewählt (open und closed loop). Die zwölf Anlagen werden von ME Production aus Dänemark geliefert.