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Die Klimawissenschaft verlangt von der maritimen Industrie, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich abzubauen. Branchenführer unterstützen das nun ausdrücklich.

Auf dem Global Maritime Forum hat die Gruppe von 34 CEOs und Branchenführern aus der gesamten maritimen Wer[ds_preview]tschöpfungskette einen entsprechenden Aktionsaufruf unterzeichnet.  Die Führungskräfte sind der Ansicht, dass die Schifffahrtsindustrie sowohl die technologische Innovation als auch die Innovation von Geschäftsmodellen beschleunigen, die betriebliche und technische Energieeffizienz weiter verbessern und auf kohlenstofffreie Kraftstoffe und neue Antriebssysteme umstellen muss. Sie unterstützen die wissenschaftliche Begründung für dringende Maßnahmen, die vom Intergovernmental Panel on Climate Change und den Treibhausgasstudien der IMO gefordert werden. Gemeinsam betonen die Führungskräfte, dass die Temperaturziele des Pariser Abkommens erreicht werden müssten und dass die Schifffahrt die Treibhausgasemissionen so bald wie möglich abstellen muss.

Zu den Unterzeichnern gehören Vertreter u.a. von Maersk, Anglo Eastern, Cargill, Danish ship Finance, Dorian LPG, DS Norden, Euronav, Gaslog, Hempel, IRISL, LISCR, Lloyd’s Register, MISC, MSI, ONE, Pacific Basin, Skuld, Seacor, Trafigura und V.Group.

Kohlenstofffreien Zukunft als Chance für Innovationen

»Der Übergang des globalen Seehandels in eine kohlenstoffarme Zukunft wird sowohl technologische als auch Geschäftsmodellinnovationen vorantreiben. Die richtigen Anreize für beschleunigte Investitionen in Forschung und Entwicklung können nur entstehen, wenn wir eine globale IMO-basierte Regelung erhalten. Wir laden Interessenvertreter aus dem gesamten maritimen Bereich ein, uns auf dieser neuen Reise zu begleiten«, sagt Claus Hemmingsen, Vice CEO von A.P. Møller-Mærsk.

Die Ziele für die Emissionsreduzierung sollten mit möglichst geringen Kosten erreicht werden, und die Beschleunigung des Einsatzes kohlenstoffarmer Technologien und Kraftstoffe erfordert erhebliche Mittelflüsse für Forschung und Entwicklung. Die Industrie sollte die Verwendung von CO2-Preisen und anderen Mechanismen untersuchen, die einen wirtschaftlichen Mehrwert aus der Reduzierung von Treibhausgasemissionen schaffen können.

Ab 2030 emissionsfreie Neubauten in erheblicher Zahl nötig

»Eine ehrgeizige Strategie, die mit den Temperaturzielen des Pariser Abkommens vereinbar ist, erfordert, dass im Jahr 2030 emissionsfreie Schiffe in die Flotte aufgenommen werden und von da an einen erheblichen Anteil an Neubauten ausmachen. Verschiedene Lösungen haben unterschiedliche Vorteile für verschiedene Schiffstypen, es ist wichtig, dass Lösungen nicht nur aus kommerzieller Sicht tragfähig sind, sondern auch technisch machbar und sicher übernommen und betrieben werden können«, sagt Alastair Marsh, CEO von Lloyd‘s Register.

Die CEOs empfehlen eine Reihe von Grundprinzipien für die »Roadmap« für den Übergang zu einer neuen emissionsfreien Zukunft:

  • Ehrgeizig: Die Strategie sollte konsequent im Einklang mit den Temperaturzielen des Pariser Abkommens stehen.
  • Vorhersehbar: Die Vorschriften sollten den Finanziers, Auftraggebern, Eigentümern und Befrachtern langfristige Sicherheit geben, damit sie die erforderlichen Investitionen in kohlenstoffarme Technologien tätigen können.
  • Marktorientiert: Die Ziele der Emissionsreduzierung sollten zu möglichst niedrigen Kosten erreicht werden, und die Industrie sollte die Verwendung von CO2-Preisen und anderen Mechanismen untersuchen, die einen wirtschaftlichen Mehrwert aus der Reduzierung von Treibhausgasemissionen schaffen können.
  • Technologiefreundlich: Die Strategie sollte den Einsatz kohlenstoffarmer Technologien und Kraftstoffe beschleunigen, indem sie erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung fördert.
  • Dringend: Bestimmte mittel- und langfristige Maßnahmen erfordern den Beginn der Arbeiten vor 2023, einschließlich der Entwicklung von emissionsfreien Kraftstoffen, die die Umsetzung von Dekarbonisierungslösungen bis 2030 ermöglichen.
  • Kohärent: Die umgesetzten Lösungen sollten auf bestehenden technischen, betrieblichen und energieeffizienten Maßnahmen aufbauen und diese verstärken und gleichzeitig die Sicherheitsstandards beibehalten oder verbessern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass alle IMO-Umweltvorschriften mit den zukünftigen Vorschriften des Jahres 2050 kompatibel sind.
  • Durchsetzbar: Rechtsverbindliche, durchsetzbare Maßnahmen, die von der IMO festgelegt und von den Mitgliedstaaten durchgesetzt werden, sind erforderlich, um die Branche zu einer Verlagerung zu bewegen.