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Nach neuen Berechnungen hat sich das letztjährige Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) positiv auf den Handel zwischen den Kontinenten ausgewirkt und die Exporte aus der EU nach Kanada deutlich erhöht. Die Reedereien spüren die Auswirkungen.

Die Abschaffung praktisch[ds_preview] aller Zölle im vergangenen Jahr hat das Geschäftsklima zwischen Kanada und der EU verbessert und zu einem deutlichen Anstieg der EU-Atlantik-Exporte nach Kanada geführt, meldet der dänische Reederverband Danish Shipping. Kanada ist Dänemarks 13. größter Handelspartner, und Dänemarks Gesamtexport nach Kanada beläuft sich auf 7,5 Mrd. DKK.

Letzte Woche traf die für Handel zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström in Montreal mit dem kanadischen Minister für internationale Handelsdiversifizierung, James Gordon Carr, zusammen. Anlass für die Sitzung war der Jahrestag des vorläufigen Inkrafttretens des umfassenden Wirtschaftshandelsabkommens (CETA). Obwohl es noch zu früh ist, um die genauen Auswirkungen des Abkommens abzuschließen, gab die Sitzung Anlass, die bisher positiven Auswirkungen des Inkrafttretens von CETA zu diskutieren.

»Das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada ist nun seit einem Jahr in Kraft, und ich freue mich über die bisherigen Fortschritte. Die vorläufigen Daten zeigen, dass es auch in diesem Stadium viel zu feiern gibt. Die Exporte sind insgesamt gestiegen, und in vielen Branchen sind beeindruckende Steigerungen zu verzeichnen. Dies ist eine großartige Nachricht für die großen und kleinen europäischen Unternehmen«, so Malmström.

Mehr Handel, mehr Schiffskapazität

Mit dem vorläufigen Inkrafttreten von CETA wurden fast alle Zollschranken beseitigt, was insbesondere den Exporten dänischer kleiner und mittlerer Unternehmen nach Kanada sowie dem dänischen Agrar- und Lebensmittelsektor zugute kommt. Darüber hinaus wird eine größere Menge an Fracht zwischen den Kontinenten transportiert, wovon die Schifffahrtsbranche profitiert. Nach vorläufigen Schätzungen der Europäischen Kommission sind die Gesamtexporte der EU nach Kanada in der ersten Jahreshälfte 2018 um 7 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen.

Mærsk Line begrüßt die ersten positiven Anzeichen der CETA-Vereinbarung: »Es ist eine gute Nachricht, dass das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada nun die Exporte zwischen den beiden Parteien zu steigern scheint. CETA erleichtert zweifellos die Arbeit sowohl europäischer als auch kanadischer Exporteure. In den letzten Jahren haben wir einen verstärkten Handel zwischen Kanada und Europa erlebt, und in der Folge haben wir die Kapazitäten auf unseren bestehenden Routen erhöht – und eine neue Route von Montreal nach Europa eingeführt«, sagt Karsten Kildahl, Chief Executive, Europe Region, Maersk Line.

»Maßstab für künftige EU-Handelsabkommen«

Der deutliche Anstieg der Schifffahrtsaktivitäten in Kanada sei nicht nur auf das Handelsabkommen zurückzuführen, sondern habe auch eine wichtige Bedeutung, sagt Jacob K. Clasen, Executive Director, Danish Shipping: »Das Abkommen mit Kanada ist ein Maßstab für künftige EU-Handelsabkommen. In Anbetracht der anhaltenden Konflikte zwischen den Vereinigten Staaten und ihren internationalen Handelspartnern wird die Bedeutung von Vereinbarungen wie CETA hervorgehoben. Handelsabkommen haben in der Regel positive Auswirkungen auf die Exporte zwischen den Ländern. Daher ist es wichtig, dass die EU weiterhin auf die besten Handelsabkommen für europäische Unternehmen drängt«, sagt Jacob K. Clasen.

Neben der Erleichterung des Handels hat CETA einen verbesserten Marktzugang für maritime Tätigkeiten wie Baggerarbeiten, Umschlag leerer Container und Feederaktivitäten zwischen Halifax und Montréal sichergestellt.