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BW LPG will nun doch nicht mit Dorian LPG fusionieren. Als Grund wird die Verweigerungshaltung von Dorian genannt, sich keiner konstruktiven Diskussion zu stellen oder seine Jahresvollversammlung einzuberufen.

Vor über vier Monaten hatte BW LPG eine Fusion mit Dorian LPG vorgesch[ds_preview]lagen. Vor rund drei Monaten hatte BW das Angebot noch einmal nachgebessert. Insgesamt war das Angebot 1,1 Mrd. $ schwer, es wäre der mit Abstand größte Gastanker-Betreiber entstanden. Bis heute habe BW keine formelle Antwort auf das erhöhte Angebot erhalten, und es gebe keine Hinweise darauf, dass Dorian bereit sei, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, so BW LPG.

»Obwohl wir weiterhin an die Vorteile der geplanten Fusion glauben und dass eine Fusion für Ihre Aktionäre von großem Nutzen wäre, sind wir in erster Linie bestrebt, im besten Interesse der Aktionäre von BW LPG zu handeln. Dementsprechend ziehen wir unser Angebot hiermit zurück«, schrieb nun Andreas Sohmen-Pao, Präsident des Verwaltungsrates von BW an John Hadjipateras, Chairman, President und Chief Executive Officer von Dorian. Es sei weder üblich noch im besten Interesse der BW-Aktionäre, einen Antrag auf unbestimmte Zeit offen zu halten, insbesondere wenn er für die Gegenpartei sehr günstig sei.

»Gutes Angebot«

Dorian wurde 46% des fusionierten Unternehmens angeboten, obwohl es nur 30% der umsatzgenerierenden Einheiten und 25% der Umsatzerlöse zum fusionierten Unternehmen beigetragen hätte. Gemäß den neuesten Konsensus-Schätzungen für EBITDA, Reingewinn und Free Cash Flow (CY2019-2020) und unter Berücksichtigung des jeweiligen Verschuldungsgrades hätte Dorian einen impliziten Eigenkapitalanteil von nicht mehr als 16% an der kombinierten Gesellschaft, bekam aber 46% der Anteile angeboten.

Außerdem sind laut BW die Betriebskosten von Dorian im Durchschnitt 5.600/Tag höher als bei BW-LPG. Dies sei auf BWs geringere Opex, geringere G&A, niedrigere Finanzierungskosten und geringere Kapitalbindung pro eigener VLGC zurückzuführen.

»Unterschiedlicher Ansatz in Sachen Shareholder Value«

Dorian hatte sich auf den Kraftstoffkostenvorteil seiner modernen Schiffe berufen. Mit 21 »Öko-Schiffen« in der BW-LPG-Flotte gegenüber 19 in der Dorian-Flotte, und mit dem Kostenvorteil der BW-Schiffe insgesamt, müssten die derzeitigen Bunkerkosten von 500 $/t über 2.000 $/t liegen, bevor dies relevant würde, so das Argument von BW LPG. Die Eigenkapitalrendite von BW LPG auf Basis der historisch erreichten TCEs sei mehr als doppelt so hoch.

Das Ausbleiben einer Antwort auf das Angebot habe nun gezeigt, dass Dorians Ansatz in Sachen Shareholder Value sich von dem BWs unterscheide, eine ordentliche Hauptversammlung der Aktionäre sei bisher nicht angekündigt. »Wir glauben, dass dies weder aktionärsfreundlich noch im Einklang mit Good-Governance-Praktiken steht«, heißt es. In Ermangelung eines konstruktiven Engagements habe man beschlossen, sich zu diesem Zeitpunkt nicht weiter zu bemühen.