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EIB, KfW und AFD, die weltweit wichtigsten Kapitalgeber für den Klimaschutz, starten eine 2-Mrd.-€-Initiative »Clean Oceans«.

Vor dem Treffen von IWF und Weltbankgruppe haben die KfW Bankengruppe im Auftrag der deutschen Bundesregierung, die Europäische Investitionsbank (EIB) u[ds_preview]nd die französische Entwicklungsbank (Agence Française de Développement, AFD) die Clean Oceans Initiative gestartet. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Projekte zu fördern, mit denen in den nächsten fünf Jahren die Verschmutzung der Weltmeere reduziert werden soll. Die Partner stellen langfristige Finanzierungen in Höhe von 2 Mrd. € für Vorhaben bereit, mit denen die Verschmutzung der Meere mit Abfällen, insbesondere Plastikmüll, sowie die Einleitung ungeklärter Abwässer reduziert werden sollen. Dabei strebt man Folgeinvestitionen aus dem Privatsektor an.

Die drei Partnerinstitutionen werden ihr Fachwissen und ihre Erfahrung bündeln, um die Entwicklung und Durchführung tragfähiger Projekte in diesem Bereich zu unterstützen. Des Weiteren wird die Clean Oceans Initiative innovative Finanzierungsstrukturen bereitstellen, die den Anforderungen von Privatunternehmen unterschiedlicher Größe, einschließlich Kleinstunternehmen, sowie von Forschungs- und Innovationsprojekten gerecht werden.

Auch Häfen und Schiffe einbezogen

Die Clean Oceans Initiative ist zwar global angelegt, konzentriert sich jedoch besonders auf Vorhaben in Fluss- und Küstenregionen von Entwicklungsländern in Asien, Afrika und dem Nahen Osten, da 90 % des Plastikmülls über zehn große, in Afrika und Asien gelegene Flusssysteme in die Ozeane gelangen. In diesen Gebieten gibt es oftmals weder eine geregelte Abfallsammlung noch eine kontrollierte Abfallentsorgung.

Die Clean Oceans Initiative wird sich vor allem auf folgende Bereiche konzentrieren:

  • Sammlung, Vorbehandlung und Recycling von Abfällen, insbesondere von Kunststoffen, die an Land, in Flüssen und Meeren gesammelt wurden;
  • Verbesserte Abfallentsorgung in Häfen zur Reduzierung der Meeresverschmutzung durch Abfälle von Personen- und Frachtschiffen;
  • Unterstützung von Maßnahmen zur Plastikvermeidung, Marktentwicklung für das Recycling von Kunststoffen und anderen Materialien sowie Sensibilisierung der Öffentlichkeit;
  • Unterstützung bei der Errichtung von Kläranlagen, die eine Verringerung der Einleitung von Plastik und anderen schädlichen Stoffen in Flüsse und Ozeane ermöglichen.

Etwa 8 Mio. t Kunststoffabfälle und Mikrokunststoffe werden jedes Jahr in die Weltmeere eingeleitet. Sie bedrohen marine Ökosysteme, Menschen und Gemeinschaften, deren Wohl von sauberen Ozeanen abhängt. Wenn sich dies fortsetzt, wird geschätzt, dass bis 2050 der Gewichtsanteil von Kunststoffen in den Ozeanen den der Fische übersteigen wird.