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Der belgische Hafen Antwerpen hat wie die Konkurrenz mit Herausforderungen bei der Abwicklung der Containermengen zu kämpfen. Ein neues Projekt mir Binnenschiffen soll für Entlastung sorgen.

Die Entwicklung zu immer größeren Containerschiffen beschäftigt die Häfen nicht nur in Be[ds_preview]zug auf die Wassertiefe in den Zufahrten. Auch im Hinterlandverkehr sorgen die Volumen, die durch die Mega-Carrier in größeren Mengen zur gleichen Zeit abgewickelt werden müssen, für Schwierigkeiten. Das Ergebnis sind oft Verzögerungen.

Binnenschiffe, Antwerpen, EU, Westhäfen, Kapazitätsengpässe
Foto: Port of Antwerp

Europas zweitgrößter Container-Hub Antwerpen will nun eine neue Initiative starten, um die Abläufe zu verbessern. Am 5. November startet ein dreimonatiges Pilotprojekt zur Konsolidierung kleiner Containervolumen. Die Mindest-Call-Größe pro Containerterminal (Be- und Entladung) wird dabei wegen des aktuellen Niedrigwassers auf dem Rhein zunächst auf 20 Moves festgelegt. Ab dem 3. Dezember gilt die ursprünglich vorgesehene Call-Größe von mindestens 30 Moves, teilte die Hafenbehörde jetzt mit.

»Die Konsolidierung kleiner Containervolumen ist eine der Schlüsselkomponenten des Aktionsplans für den Container-Binnenschiffsverkehr der Antwerpener Hafengemeinschaft. Ziel ist es, den Umschlag an den Seeterminals durch höhere Call-Größen effizienter zu gestalten«, heißt es in dem Statement. Containerbinnenschiffe laufen dort durchschnittlich acht Terminals an. Eine Analyse hat gezeigt, dass fast 60 % der Anläufe an den Seehafenterminals durch Binnenschiffe mit Volumina von weniger als 30 Moves erfolgen. Das mache 20 % des Gesamtvolumens der containerisierten Binnenschifffahrt im Hafen Antwerpen aus. Die Bündelung soll für einen einfacheren Planungsprozess und eine Effizienzsteigerung sorgen.

Containerbinnenschiffe, die die minimale Call-Größe pro Terminal erreichen oder übertreffen, können die Seehafenterminals in Antwerpen weiterhin direkt anlaufen. Bargeoperator, die diese Mindestumschlagmenge nicht erreichen, müssen ihre Volumen künftig vorher bündeln. Möglich sei dies durch die Zusammenarbeit mit anderen Binnenschiffsoperateuren und den Austausch von Containern an Konsolidierungshubs.

Sammeln und Bündeln

Zur Umstellung auf größere Calls könne man diese Hubs an den verschiedenen Binnenschiffskorridoren und im Hafen Antwerpen nutzen. Die Transaktionskosten an den Hubs werden den Nutzern während der Testphase im Hinterland pro Container mit 5 € und im Seehafen mit 10 € in Rechnung gestellt. Außerdem sollen die Hubs jeweils zu einem festen Transporttarif für einen pünktlichen Transport der zusammengeführten Container zu den Seehafenterminals sorgen. Dazu nutzen sie entweder eigene Binnenschifffahrtsdienste oder die Zusammenarbeit mit den Binnenschiffsoperateuren. »Zielsetzung der Hubs ist es dabei, mit den Binnenschiffsoperateuren im Monatsdurchschnitt die gleiche Anzahl von Containern zu laden und zu löschen, damit die Kosten für die Bargeoperator möglichst gering bleiben«, so die Hafenbehörde. Insgesamt stehen aktuell sechs Konsolidierungszentren zur Verfügung.