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In Bremerhaven ist das neue Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) eröffnet worden.

Vor dem Hintergrund von Energiewende, Digitalisierung, innovativer Mobilität und globaler Vernetzung soll sich das neue Institut der[ds_preview] Aufgabe widmen, die dafür notwendigen Infrastrukturen wie Häfen und Offshore-Windanlagen vor Unfällen, terroristischen oder anderen Angriffen zu schützen. Es ist europaweit das erste seiner Art, heißt es jetzt anlässlich der Eröffnung in einer DLR-Mitteilung.

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (Foto. BVMWI)

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betonte die Bedeutung des Instituts: »Maritime Infrastrukturen sind eine Lebensader des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Importe und Exporte finden zu 90 % über See statt. Auch die Energieversorgung aus Offshore-Windparks nimmt zu. Deshalb ist der Schutz von maritimen Infrastrukturen für die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen von hoher Bedeutung.«

Das neue Institut fokussiert seine wissenschaftlich-technischen Entwicklungen auf die Fähigkeit maritimer Infrastrukturen, auch bei Störungen nicht auszufallen – Resilienz genannt. Ziel aller Entwicklungen ist es, Gefahren für die Infrastrukturen erkennen und abwehren zu können.

Unbemanntes U-Boot

Eine der ersten Neuanschaffungen des Instituts wird ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug sein, mit dem neu zu entwickelnde optische sowie akustische Sensorik zur Überwachung und Inspektion von maritimen Infrastrukturen erprobt werden soll. Eine der künftigen Aufgaben soll die Bewertung des Sicherheits- und Schutzstatus von maritimen Infrastrukturen sein.

klein Maritime Sicherheit DLR
Quelle: DLR

Ziel ist es, deren Leistungsfähigkeit nachhaltig zu schützen. Offshore-Windparks seien zum Beispiel ein wesentliches Element, um die geplante Energiewende und damit den Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energieversorgung umzusetzen. »Dafür muss die Betriebsfähigkeit sichergestellt sein. Wartungsmaßnahmen müssen rechtzeitig und so erfolgen, dass Kollisionen zwischen Wartungsschiffen und der Windpark-Infrastruktur vermieden werden. Dabei sollen bereits vorhandene Sensoren für die Betriebssicherheit auch für einen Schutzvor möglichen Angriffen genutzt werden«, heißt es weiter.

Neue Technologien soll entwickelt und zur Anwendungsreife gebracht werden. Auch die Seenotrettung könnte betroffen sein. So sollen neue Sensoren entwickelt werden, die auch bei Nacht und Nebel Schiffbrüchige erkennen und ihre Rettung ermöglichen.

Das neue DLR-Institut verfügt zunächst über eine Zahl von 20 Mitarbeitern, die bis auf 60 anwachsen soll. 5 Mio. € werden in die Forschungsinfrastruktur am Standort Bremerhaven investiert. Künftig soll der Etat jährlich 6 Mio. € betragen, davon 4,5 Millionen vom Bund und den Ländern,der Rest aus Drittmitteln. Eng zusammengearbeitet werden soll mit der Bundespolizei – perspektivisch auch mit weiteren Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, aber auch mit Nichtregierungsorganisationen wie der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.