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Der Betrieb bei den insolventen Nordseewerken in Emden geht offenbar weiter. Der bisherige Investor hat das Unternehmen aus der Insolvenzmasse gekauft und will alle 85 Mitarbeiter weiter beschäftigen.

Die Mitarbeiter seien bereits in die neu gegründete Gesellschaft »Neue Nordseew[ds_preview]erke GmbH« übernommen worden, sagte Investor Patrick Hennings-Huep dem NDR. Das Insolvenzgericht in Emden hat demnach grünes Licht für eine sogenannte übertragende Sanierung gegeben.

Unter dem Namen »Nordseewerke Emden Shipyards« (NES) hatte das Unternehmen zuletzt Segmente für die Meyer Werft in Papenburg gebaut. Doch der im September auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert, weil der Kunde dem Vernehmen nach mangelnde Qualität und verspätete Lieferungen beklagt hatte. NES musste im August Insolvenz anmelden.

Nach Informationen des NDR soll die Hälfte der Mitarbeiter an andere Werften verliehen werden, die andere Hälfte soll an Teilen für zwei Fischtrawler weiterarbeiten. Außerdem wolle man über neue Verträge für den Bau von Segmenten für Yachten und Kreuzfahrtschiffe verhandeln. Es gebe zudem Gespräche über eine mögliche Komplettfertigung im kleinen Kreuzfahrtbereich.

Die frühere Traditionswerft Nordseewerke zählte einst zu den größten deutschen Marinewerften mit bis zu 5.000 Beschäftigten. 1974 hatte Thyssen die Werft übernommen und im Jahr 2010 verkauft. Sowohl mit der Herstellung von Windkraftanlagen als auch mit Stahlbau rutschten die Nachfolge-Unternehmen jeweils in die Insolvenz. Auch die Rückkehr in den Schiffbau vor zwei Jahren als Nordseewerke Emden Shipyards (NES) scheiterte zunächst. Nun folgt Neustart Nr. 4.