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In Bremerhaven soll die neue Einsatzzentrale die Möglichkeiten zur Krisenreaktion in der Sturmflutsaison besser koordinieren.

Im 12. Stock des Sail City Gebäudes ist die neue Einsatzzentrale entstanden, die zur Sturmflutsaison die Möglichkeiten zur Krisenreaktion deutlich verbess[ds_preview]ern soll, teilte die Hafengesellschaft bremenports jetzt mit. »Im Einsatzfall kommt der Kommunikation vor und während der Krisenlage allergrößte Bedeutung zu. Und eine gelungene Kommunikation braucht präzise Informationen. Diese laufen künftig in der Einsatzzentrale zusammen und werden dort ausgewertet«, heißt es.

Hochwasserleitzentrale im Sail City
Foto: Bremenports

Die Zentrale biete ausreichend Platz für Einsatzleitung, Einsatzstab, Katastrophenschutz, Telefondienst und Pressesprecher. Die räumliche Nähe zu weiteren vorhandenen Besprechungsräumen ermögliche zudem größere Einsatzbesprechungen oder auch Pressekonferenzen.

Die Entwicklung geht auf Ereignisse vor einigen Jahren zurück. Am 5. Dezember 2013 drückte ein Orkan mit 125 km/h die Fluten in die Wesermündung. Der Betrieb der Schleusen wurde eingestellt, alle Öffnungen in den Deichen geschlossen. Die Prognosen gingen von vier Metern über dem Normalhochwasser aus. Am Ende waren es drei Meter und damit der dritthöchste jemals in Bremerhaven gemessene Wasserstand. Nach der Bewältigung der Sturmflut gab es eine kritische Aufbereitung der Lage und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten: »Grundsätzlich sind wir gut gewappnet«, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. »Aber wir wollten die technischen Möglichkeiten umfassend nutzen, um in schwierigen Lagen optimal handeln zu können.«

Eurogate, Bremerhaven
Containerterminal in Bremerhaven (Foto: Eurogate)

Die Deichlinie in Bremerhaven zieht sich vom CT 4 im Norden bis zur Landesgrenze an der Luneplate im Süden der Stadt, alles in allem 22 km. Es gibt Sturmflutsperrwerke und das Tidesperrwerk, es gibt die Schleusen und Kajen, die als Hochwassersperren funktionieren sollen. »Es gibt Deiche und Spundwände, eine Vielzahl von Bauwerken, die im Falle X zu funktionieren haben. Die neue Zentrale schafft die Möglichkeit, auf mehreren Monitoren im Einsatzfall das Geschehen entlang der Hochwasserschutzlinie zeitgleich zu verfolgen«, so die Mitteilung weiter. Die Live-Videobilder sollen aktuelle Momentaufnahmen der technischen Anlagen längs der Bremerhavener Deichlinie liefern.

Darüber hinaus laufen in der Zentrale die professionellen Prognosen der Wetterdienste ein, auch die Lage an der weiteren Nordseeküste kann kontinuierlich im Blick behalten werden. Howe: »Selbstverständlich hatten wir jede dieser Informationen auch bislang schon. Aber jetzt setzt sich das Puzzle zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen. Und jeder in der Einsatzzentrale kann unmittelbar auf die für ihn wesentlichen Daten zugreifen.«