Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, nun ist es offiziell: Mit der Aufnahme in den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken ist eine weitere Hürde für den Verkauf der HSH Nordbank genommen.
Die ehemalige Landesbank Hamburgs und Schleswig-Holsteins wird zum 1. J[ds_preview]anuar 2019 Mitglied im Prüfungsverband deutscher Banken, damit beginnt eine dreijährige Übergangszeit. So lange verbleibt die HSH noch in der Institutssicherung der deutschen Sparkassen. Zum 1. Januar 2022 erfolgt dann der Wechsel in den Einlagensicherungsfonds der Privatbanken. Damit sind die Einlagen der HSH-Kunden bis zur vollen Haftungsgrenze von 15% des Eigenkapitals der Bank abgesichert. Damit wären Risiken in Höhe von bis zu 1 Mrd. € abgedeckt.
Die HSH soll an ein Investoren-Konsortium um Cerberus und J.C. Flowers verkauft werden. Der Wechsel des Einlagensicherungssystems des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) war wegen der lange offenen Haftungsfragen die größte verbliebene Hürde. »Das ist eine sehr gute Nachricht für alle Beteiligten und für den Finanzstandort Deutschland«, sagte Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes.
Während der Übergangszeit muss die HSH aber strenge Auflagen erfüllen, dazu gehören dem Vernehmen nach ein Mindest-Rating von mindestens »BBB+«, ausreichend Liquidität und ein tragfähiges Geschäftsmodell.
Die HSH Nordbank war am 28. Februar für nominell 1 Mrd. € an das Investoren-Konsortium um Cerberus und J.C. Flowers verkauft worden. Teil der Transaktion ist zudem die Auslagerung der »Bad Bank«, die leistungsgestörte Kredite über insgesamt 6,3 Mrd. € bündelt, darunter allein 4,2 Mrd. € aus der Schiffsfinanzierung.
Damit der HSH-Verkauf wirksam werden kann, müssen nach den Länderparlamenten in Hamburg und Schleswig-Holstein noch die europäische Bankenaufsicht und die EU-Kommission grünes Licht für den Verkauf geben. Der ursprüngliche Zeitplan kann allerdings schon lange nicht mehr gehalten werden. Statt Ende September wird das sogenannte »Closing« nun erst für Ende des Jahres erwartet.