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Der Bunkerlieferant Aegean Marine Petroleum Network und einige seiner Tochtergesellschaften haben gemäß Kapitel 11 des US-Konkursgesetzes Insolvenz angemeldet. 

Aegean hat beim Konkursgericht für den Southern District of New York die Genehmigung beantragt, die »Geschäftstätigkeit[ds_preview] im normalen Verlauf fortzusetzen«, auch in Bezug auf Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten. Das Unternehmen ist an der New Yorker Börse gelistet.

Das Rohstoffunternehmen Mercuria Energy Group, wichtiger strategischer Partner von Aegean, hat sich nach Unternehmensangaben bereiterklärt, mehr als 532 Mio. $ bereitzustellen, um den Prozess nach Kapitel 11 und den Bedarf an Betriebskapital zu decken. Auch wolle Mercuria als Bieter in einem Verkaufsprozess fungieren, der darauf abziele, den Wert des Unternehmens zu optimieren. Weitere Alternativen würden geprüft, heißt es.

Die Finanzierung durch Mercuria soll sicherstellen, dass die Gesellschaft über ein ausreichendes Betriebskapital verfügt, um den normalen Betrieb während des Chapter 11-Verfahrens fortzusetzen sowie den Verkaufsprozess zu finanzieren.

Im Zusammenhang mit seinen Restrukturierungsbemühungen fungiert Kirkland & Ellis als Rechtsberater für Aegean, Moelis & Company als Investmentbanker und EY Turnaround Management Services als Restrukturierungsberater.

Aegean ist zurzeit wegen eines Betrugsfalls in den Schlagzeilen. Eine Gruppe von Mitarbeitern und Managern soll mehrere Hundert Millionen Dollar abgezweigt haben, die Rede ist von 300 bis 500 Mio. $. Das Geld soll dem Vernehmen nach an eine Tochtergesellschaft abgeflossen sein. Zudem soll Geld für erfundene Bunkertransaktionen an Briefkastenfirmen umgeleitet worden sein.

Das Bunkerunternehmen hatte Anfang 2017 den Rostocker Bunker-Lieferanten OBAST Bunkering & Trading GmbH übernommen, um die Ostseehäfen zu bedienen. Eine Übernahme von H.E.C., welche zuvor die Entsorgungs- und Reinigungsaktivitäten der Hamburger Eckelmann-Gruppe übernommen hatte, war dagegen Anfang 2018 gescheitert.