Print Friendly, PDF & Email

Der in Dubai ansässige Hafenbetreiber DP World hat in Hongkong Klage gegen die staatliche China Merchants Port Holdings eingereicht. Es geht um das umstrittene Terminalprojekt in Dschibuti. 

DP World hatte 2006 von Dschibuti ursprünglich die Exklusivrechte für den Hafen und die F[ds_preview]reihandelszone bekommen. An DCT hält DP World 33,34 %, Port de Djibouti SA (PDSA) 66,66 %. Die Regierung des ostafrikanischen Landes hatte Anfang des Jahres DP Worlds Konzession für das Doraleh Container Terminals (DCT) eingezogen, weil die Vereinbarung ihrer Meinung nach nachteilig für Dschibuti ist.

China Merchants Port Holdings ist wiederum seit 2013 mit 23,5% an PDSA beteiligt. Im Juli hatte China Merchants mit der Entwicklung der ersten Phase einer Freihandelszone am Terminal begonnen, nach Auffassung DP Worlds ein klarer Verstoß gegen den Konzessionsvertrag. Nun verlangt DP World in Hongkong Schadenersatz, Zinsen und die Erklärung von China Merchants, dass die Verletzung der Vereinbarung mit DP World durch Dschibuti rechtswidrig sei.

Nach den Urteilen aus Grobritannien – der Konzessionsvetrag unterliegt britischem Recht – ist der Vertrag weiterhin in Kraft. Die illegale Beschlagnahme der Anlage durch die Regierung gebe keinem Dritten das Recht, gegen die Vetragsbedingungen zu verstoßen, so die Argumentation.

Streit um Einfluss in wichtiger Region

Am London Court of Arbitration war bereits zugunsten DP Worlds entschieden worden. Am 31. August hatte zudem der High Court of England & Wales eine einstweilige Verfügung gegen PDSA als Aktionär erlassen. Demnach darf PDSA nicht so tun, als ob der Joint-Venture-Vertrag mit DP World gekündigt worden wäre. Am 9. September hatte der Präsident von Dschibuti per Dekret die Beteiligung von PDSA an der Doraleh Container Terminal SA auf die Regierung von Dschibuti übertragen, um den Joint-Venture-Partner DP World heauszudrängen.

Es geht längst nicht nur um ein Containerterminal. Der Standort ist startegisch wichtig für die Anrainer am Roten Meer und am Golf von Aden, aber auch China, Frankreich und die USA haben wegen ihrer Militärbasen in Dschibuti hier Interessen. DP World geht es dem Vernehmen nach darum, sämtliche Terminals zwischen Singapur und Suez zu kontrollieren, die Chinesen brauchen Dschibuti als Hub für ihr Seidenstraßenprojekt. Am Horn von Afrika wittern zudem alle große Chancen wegen der wachsenden Märkte in Ostafrika. Seit einiger Zeit geistern auch Berichte über den Bau eines zweiten Terminals in Dschibuti mit einer Beteiligung von CMA CGM durch die Medien.