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Der Abzug von Risikokapazität für die Schiffsversicherung bei Lloyd’s of London setzt sich fort.

Mit der britischen Barbican Insurance Group stellt ein weiterer Anbieter die Zeichnung von Marine-Risiken am führenden Versicherungsplatz für Transport- und Spezialrisiken ein. Das U[ds_preview]nternehmen teilte mit, dass das sein Barbican Syndicate 1955 bei Lloyd’s ab kommendem Jahr kein Geschäft in den Bereichen Seekasko, P&I und Warentransport mehr annehmen werde. Damit beugt sich die Gruppe offenbar dem Druck der Lloyd’s-Führung, die seit diesem Jahr energischer gegen verlustbringende Anbieter in der Seeversicherung vorgeht.

Die Versicherungsbörse hatte 2017 mit einem Milliardenverlust abgeschlossen, im Segment »Marine« belief sich das Defizit auf umgerechnet über eine halbe Milliarde Euro.
Mehrere Syndikate mussten ihre Aktivitäten in dem Segment inzwischen einstellen oder herunterfahren. Zuletzt hatte der Standard P&I Club im Oktober die Schließung seines Syndikats 1884 beschlossen, das stark auf See- und Energierisiken ausgerichtet war und in den vergangenen zwei Jahren umgerechnet fast 69 Mio. Euro Verlust gemacht hat.

Barbican ist mit seinem vierköpfigen Team für Seeversicherung bei Lloyd’s of London kein kleiner Fisch: 2017 wurde im Bereich »Marine, Aviation, Transport« Geschäft mit einem Prämienvolumen von 57,5 Mio. £ (brutto) gezeichnet. Der Verlust in der Sparte belief sich dem jüngsten Geschäftsbericht zufolge auf über 14 Mio. £.

Auch in anderen Märkten kämpfen viele Versicherer seit Jahren mit Defiziten in der Seekaskoversicherung und werden nun vorsichtiger bei der Übernahme von Risiken. Versicherungsmaklern zufolge zieht das Prämienniveau in der Sparte dieses Jahr erstmals seit langem wieder an. (mph)