Print Friendly, PDF & Email

Die Sicherheit an Bord soll weiter verbessert werden. Geht es nach der Shipmanagement-Branche, sollen die Seeleute dabei eine größere Rolle einnehmen.

Branchen-Veteran Kuba Szymanski, seines Zeichens Generalsekretär des InterManager-Verbandes und selten um deutliche Statements verlegen, nimmt die Crews in die Pflicht. Für seinen Verband hat er jetzt eine Kampagne gestartet. Darin werden Seeleute aufgefordert, über Sicherheitsfragen bei Arbeiten in geschlossenen Räumen nachzudenken und Maßnahmen zu identifizieren, von denen sie glauben, dass sie die Risiken verringern würden.

Kuba Szymanski (Foto: Intermanager), Shipmanagement, Ehrendoktor
Foto: Intermanager

»Die Schifffahrtsindustrie hat eine Fülle von Regeln, Verfahren, Richtlinien, Broschüren usw. herausgegeben, die sich mit den Risiken der Arbeit in geschlossenen Räumen an Bord von Schiffen befassen, und doch sterben die Seeleute immer noch, während sie sich an diesen Aktivitäten beteiligen. Wir wollen von den Seeleuten selbst hören, warum immer noch Fehler mit Todesfolge gemacht werden? Übersehen wir etwas? Gibt es etwas, das wir nicht berücksichtigt haben?«, fragte Szymanski bei der Präsentation der Kampagne im philippinischen Manila.

Oft würden Seeleute als Teil des Problems angesehen. Nun wolle man sie ermutigen, Teil der Lösung zu sein, indem sie ihre Erfahrungen und Standpunkte austauschen, erläuterte der Generalsekretär. »Wir wollen wissen, wie die mit diesen Risiken konfrontierten Personen vorgehen sollten. Bitte teilen Sie uns mit, was Ihrer Meinung nach die beste Lösung ist. Gibt es ein einfaches, benutzerfreundliches Verfahren, eine Änderung oder ein Technologie-Gadget, das für Kollegen, die in geschlossenen Räumen arbeiten, von großem Nutzen wäre?«

InterManager hat dafür einen Ausschuss eingerichtet, der die Antworten der Seeleute im Hinblick auf die Erstellung von Branchenrichtlinien und den Austausch bewährter Verfahren prüft. Zu den Ausschussmitgliedern gehören den Angaben zufolge »zahlreiche Fachleute der Schifffahrtsbranche mit Erfahrung im Umgang mit Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität (HSEQ)«.

Szymanski forderte auch die Reedereien auf, ihre Besatzungsmitglieder zur Teilnahme zu ermutigen: »Fragen Sie Ihr Team nach ihren Ideen, Kommentaren oder Vorschlägen. Es ist uns wichtig, dass so viele Besatzungsmitglieder wie möglich teilnehmen.« Als Gegenleistung für ihre Unterstützung konnten Seeleute ein Macbook Air als Preis für die beste Antwort und 2.000 US-Dollar gewinnen. Die Antworten sollten bis zum 1. Januar 2019 eingehen.