Foto: X-Press Feeders
Print Friendly, PDF & Email

Die jüngste Neubau-Order soll keine Expansion anstoßen: Der in Singapur ansässige Feeder-Operator X-Press – nach eigenen Angaben der weltweit größte unabhängige Feeder-Carrier – setzt zunächst auf Modernisierung.

CEO Tristan Howitt bestätigte jetzt gegenüber der HANSA auch offizi[ds_preview]ell, dass ein Auftrag für insgesamt sechs Containerschiff mit Kapazitäten von je 2.700 TEU platziert worden ist. An Bord wird es Anschlüsse für 600 Reefer-Container geben. Gebaut werden die Frachter in China bei der Zhoushan Changhong International Shipyard. Es sind die ersten Neubauten für den Carrier seit acht Jahren.

X-Press ist sowohl in Asien, als auch Lateinamerika, im Mittelmeer und in Europa aktiv. Der Branchendienst Alphaliner führt die Reederei auf Rang 17 im Weltmarkt mit 84 Schiffen und insgesamt 132.700 TEU. 24 Schiffe sind im Eigentum von X-Press, der Rest ist Charter-Tonnage, unter anderem auch von deutschen Tramp-Reedern, die im Feeder-Geschäft traditionell einen ihrer großen Schwerpunkte haben. X-Press bezeichnet sich selbst als den weltweit größten unabhängigen »common carrier«, der also nicht an eine der großen Linien angeschlossen ist. Im vergangenen Jahr wurden auf den Schiffen des Carriers 5,6 Mio. TEU transportiert.

»Es handelt sich um Schiffe, mit denen wir ältere Tonnage ersetzen wollen«

CEO Tristan Howitt

Auch X-Press hat Wachstumspläne, nicht zuletzt im hart umkämpften europäischen Shortsea-Markt will der Operator dem Vernehmen nach weitere Marktanteile hinzugewinnen. Allerdings strebt man weniger eine aktive Rolle in größeren M&A-Transaktionen an, Übernahmen sind derzeit nicht unmittelbar geplant. Vielmehr setzt man auf ein »organisches Wachstum«, mit dem Markt und in einem Umfang, »wie es der Markt erlaubt«, wie bereits 2016 im Gespräch mit der HANSA betont worden war.

Das jetzt veröffentlichte Neubau-Projekt kann als Teil dieser Strategie verstanden werden. Für einen Ausbau der Flotte reicht die Auswertung der Marktentwicklungen allerdings offenbar nicht. Denn das ist nicht geplant, wie Howitt jetzt bestätigte. »Es handelt sich um Schiffe, mit denen wir ältere Tonnage ersetzen wollen. Wir betrachten sie nicht als Teil einer Flottenexpansion«, so der CEO. Zu den derzeitigen Plänen gehört nämlich auch die Aussortierung älterer Schiffe, sei es durch Verschrottungen oder Verkäufe. Detaillierte Angaben zu diesen Plänen machte er nicht.

Die europäische Konkurrenz wird mit den modernen Neubauten jedoch nicht konfrontiert werden. Sie sollen nämlich in der Flotte für die asiatischen Verkehre eingesetzt werden, sagt Howitt. Was das Projekt für die Tramp-Tonnage hiesiger Reeder bedeutet, ob es also zu Rücklieferungen oder weniger neuer Vercharterung kommen könnte, ist noch unklar. Bei X-Press hatte man bislang das Ziel mindestens 25% der Flotte mit eigenen Schiffen zu besetzen. Aktuell liegt der Anteil auf Basis der Alphaliner-Daten bei rund 28,5%.