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Die japanische NYK-Gruppe zeigt mit einem radikalen Eco-Design auf, wie der Weg in eine emissionsfreie Schifffahrt gelingen könnte. Dieselmotor und Propeller, seit einem Jahrhundert Standard auf den Weltmeeren, hätten dann ausgedient.

Eine Forschungsgruppe in Japan hat ein innova[ds_preview]tives Konzeptschiff vorgestellt, das praktisch emissionsfrei ist und rund 70% weniger Energie verbraucht als heutige Schiffe. Schadstoffemissionen sinken auf dem »Super Eco Ship 2050« auf Null. Möglich macht das die Anwendung fortschrittlichster Technologien.

NYK, Eco
Grafik: HANSA

Statt Dieselmotor und Propeller liefern auf dem als reinem Car Carrier (PCTC) konzipierten Entwurf Wasserstoff-Brennstoffzellen und Solarpaneele die nötige Energie. Zusätzlich gibt es ein Wärme-Rückgewinnungssystem. Für den Vortrieb sorgt ein Flossenantrieb mit einer Art Ruderklappen (flapping foils), ähnlich den Schwanzflossen von Delfinen.

NYK, EcoDer Rumpf ist in seiner Unterwasserlinie besonders schmal ausgelegt, um den Wasserwiderstand zu reduzieren. Dazu kommt ein Luftschmiersystem, das einen Blasenschleier produziert. Auch im reinen Schiffbau betritt das Forschungsteam Neuland. Massive Stahlplatten werden durch Leichtbauweise ersetzt.

NYK, EcoZwei absenkbare Ausleger machen das Schiff quasi zu einem Trimaran. Computergesteuerte Kreiselstabilisatoren sorgen dabei für die nötige Stabilität. Ein automatisches Rumpfreinigungssystem, das während der Hafenaufenthalte aktiv wird, vermindert negative Auswirkungen auf die Effizienz.

Bei den Hafenanläufen werden automatische Verankerungssysteme genutzt, um die Umschlagzeiten zu verkürzen. Auch die Verladung von Schiff zu Schiff ist angedacht.

Dieses Schiffsdesign ist noch Zukunftsmusik. Doch NYK verweist auf die selbst verordneten Klimaschutz-Ziele. Danach sollen die Emissionen bis 2030 um 30% pro Tonnenkilometer im Vergleich zu einem Basisjahr 2015 und bis 2050 um 50% sinken. Dies werde über eine Effizienzsteigerung innerhalb der gesamten Flotte, über eine Verringerung der Ausfallzeiten und durch eine zunehmende Digitalisierung angestrebt. Und am Ende gibt es vielleicht Schiffe nach dem »Super Eco Ship 2050«-Design.