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Das auf der Fassmer-Werft in Berne gebaute Spezialschiff wird in Olpenitz an der Schleimündung stationiert. Finanziert wurde der neue Kreuzer aus dem Nachlass eines Förderers.

Die »Fritz Knack« löst nach 28 Einsatzjahren an der Schleimündung die »Nis Randers« ab, der künftig in R[ds_preview]eserve gehalten wird. »Mit Stationierung des Neubaus in Olpenitz verbessern wir unsere Einsatzmöglichkeiten in diesem Teil der westlichen Ostsee«, erläutert Gerhard Harder, ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter.

Die DGzRS hat ihre Doppelstation an der Schleimündung geteilt: Die fest angestellten Seenotretter sind seit Mitte September in Olpenitz stationiert. Das von Freiwilligen gefahrene Seenotrettungsboot »Hellmut Manthey« – ebenfalls ein 2018 in Dienst gestellter Neubau – behält seinen Liegeplatz im Fischereihafen Maasholm. Dank der Verlegung nach Olpenitz gewinnen die Seenotretter wertvolle Zeit, weil sie nun nicht mehr im vielbefahrenen Revierteil zwischen Maasholm und der Schleimündung mit zunächst stark reduzierter Geschwindigkeit auslaufen müssen.

Sechster Seenotrettungskreuzer der 20-Meter-Klasse

Die »Fritz Knack« ist die inzwischen sechste Rettungseinheit der 20-m-Klasse der DGzRS. Besondere Merkmale der 22 kn (ca. 40 km/h) schnellen und nur 1,3 m tiefgehenden Spezialschiffe sind eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord, eine Feuerlöschpumpe mit einer Förderleistung von 2.300 l/min und die Fähigkeit, sich im Falle des Durchkenterns innerhalb weniger Sekunden selbst wieder aufzurichten.

Der in der bewährten Netzspantenbauweise konstruierte Seenotrettungskreuzer hat in den vergangenen Wochen umfangreiche Erprobungen absolviert. Auf ein Wohndeck, wie es auf anderen Seenotkreuzern eingerichtet ist, verzichtet die DGzRS bei dieser Klasse bewusst. Die Besatzung lebt nicht an Bord, sondern im nahen Stationsgebäude. Innerhalb kürzester Zeit kann die Einheit besetzt werden und zum Einsatz auslaufen.

Neuer Arbeitsboot-Typ in der Heckwanne

Neu ist der Typ des offenen Vollkunststoff-Arbeitsbootes in der Heckwanne. Das 5 m lange, 2 m breite und nur 0,30 m tiefgehende Boot besteht aus äußerst robustem Polyethylen. Seine Manövrierfähigkeit ist vergleichbar mit einem Festrumpfschlauchboot. Jedoch erreicht dieses bis zu 30 kn schnelle sogenannte Rigid Buoyancy Boats (RBB) seinen Auftrieb durch seinen starren leichten Rumpf. Dabei ist es deutlich robuster, wartungsärmer und nicht zuletzt geräumiger.

Wie die gesamte Arbeit der Seenotretter wurden auch der neue Seenotrettungskreuzer und das Arbeitsboot »Ingeborg« für das Revier vor der Schleimündung ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 85.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.