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Bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen hatte Maersk-Chef Søren Skou Neubestellungen bis 2020 ausgeschlossen. Makler berichten jedoch etwas anderes: Demnach verhandelt der Branchenprimus über zehn weitere Schiffe im Feederbereich.

Marktkenner berichten dieser Tage, Maersk[ds_preview] sei in Gesprächen mit der chinesischen Werft Jiangnan Shipyard über bis zu zehn neue Feeder-Containerschiffe, fünf davon als Option. Sie sollen eine Kapazität von je 2.200 TEU haben. Die technische Details seien bereits geklärt, es fehlten nur noch die Unterschriften auf einem Vertrag, heißt es. Dem Vernehmen nach soll der Preis bei knapp 30 Mio. $ je Einheit liegen, eine Installation von Scrubbern sei nicht vorgesehen.

Zuletzt hatte es seitens vornehmlich asiatischer Linienreedereien diverse Neubaubestellungen von Containerschiffen im Feedersegment gegeben. Der Intra-Asia-Spezialist Wan Hai (Taiwan) hatte erst jüngst acht Containerschiffe von je 3.036 TEU in Japan sowie zwölf Einheiten von je 2.038 TEU in China für zusammen 640 Mio. $ geordert. Bei Evergreen waren es 14 Einheiten mit je 2.500 TEU und 24 Frachter mit je 1.800 TEU (Bangkokmax). Yang Ming bekommt neben einigen ULCV zehn neue Feeder mit je 2.800 TEU von CSBC.

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Die »Venta Maersk« machte nach der Nordostpassage in Bremerhaven fest (Foto: Scheer)

Zuletzt hatte Maersk eine Baureihe von sieben 3.600 TEU-Neubauten in Dienst gestellt. Sie sind die größten für die Ostsee konzipierten Schiffe – mit Eisklasse und ohne Wulstbug, aber mit einer »signifikante Effizienzverbesserung« im Vergleich zu den Schiffen mit 1.400 bis 1.700 TEU, die sie ersetzen sollen. Sonst aber galt offiziell: keine Neubauten bis 2020, weil es ein signifikantes Überangebot gebe.

In Reaktion darauf hatten die Dänen die Kapazität ihrer Flotte reduziert – von 780 Schiffen nach der Übernahme von Hamburg Süd auf jetzt rund 730 Schiffe, die Gesamt-Tragfähigkeit im globalen Netzwerk sank dadurch um 2% auf etwa 4 Mio. TEU.

Andererseits hat Maersk unter den führenden Linienreedereien – abgesehen von Hapag-Lloyd und ONE – tatsächlich das kleinste Orderbuch. Laut dem Branchendienst Alphaliner umfasst es nur 1,8% der fahrenden Flotte. Die unmittelbaren Wettbewerber wie MSC, Cosco oder CMA CGM haben deutlich mehr im Zulauf (siehe Grafik).

Top 15, Linien
Grafik: HANSA