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Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto baut seine Erz-Kapazität im Bundesstaat Western Australia aus. Das könnte die Nachfrage nach Bulker-Transporten auf einer der wichtigsten Routen stärken.

Rio Tinto bestätigte jetzt, eine Investition von 2,6 Mrd. $ zur Weiterentwi[ds_preview]cklung in die Koodaideri-Mine in der Region Pilbara freigegeben zu haben. Dort liegen unter anderem auch die für den Bulk-Verkehr sehr wichtigen Häfen Dampier und Port Hedland. Von dort wird ein großer Teil der Rohstoffe nach China exportiert. Diese Routen sind eine wichtige »Basis-Auslastung« für den Bulker-Markt und gelten auch als Rennstrecken im asiatisch-pazifischen Raum. Entsprechend abhängig ist das Geschäft allerdings von der wirtschaftlichen Entwicklung in China.

700 Mio. t Umschlag

In diesem Jahr will Rio Tinto 330 bis 340 Mio. t Eisenerz aus der Pilbara-Region exportieren. Im ersten Halbjahr waren es bereits 168 Mio. t, was einer Steigerung um 9% entsprach. In den Häfen der Region entfallen 94% des Umschlags auf Erze. Für das Geschäftsjahr 2017/2018 wurde ein Gesamtumschlag von 699 Mio. t verzeichnet, alleine 519 Mio. t in Port Hedland. Knapp 15.900 Schiffe wurden abgefertigt.

Port Hedland, Iron Ore
Port Hedland (Photo: Pilbara Ports Authority)

Koodaideri soll als neuer Hub für Eisenerz werden, inklusive einer Verarbeitungsanlage. Rio Tinto kündigte außerdem Investitionen in die Infrastruktur an, einschließlich einer 166-km langen Eisenbahnlinie, die die Mine mit dem bestehenden Netz verbindet sowie Anbindungen an den Straßen- und Luftverkehr. Der Baubeginn erfolgt im nächsten Jahr, wobei die erste Produktion Ende 2021 erwartet wird. Nach Fertigstellung wird die Mine über eine Jahreskapazität von 43 Mio. t verfügen und die Produktion der sogenannten Pilbara-Mischung, »dem Flaggschiff von Rio Tinto«, unterstützen, heißt es in der Mitteilung. Mit dem Projekt will der Konzern, der neben Vale und BHP Billiton zu den Marktführern gehört, andere Rückgänge auffangen.

Der Betrieb wurde so konzipiert, dass er einen höheren Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad aufweisen soll, heißt es ohne Angabe weiterer Details. So soll Koodaideri den »kostengünstigsten Beitrag« zum Pilbara Blend-Produkt beisteuern. Durch den Einsatz digitaler Assets, fortschrittlicher Datenanalyse und Automatisierung erwartet Rio Tinto eine deutliche Verbesserung des Betriebs und der Wartung dieser neuen Mine.

CEO J-S Jacques, nannte Koodaideri einen »Wendepunkt«: »Es wird die technologisch fortschrittlichste Mine sein, die wir je gebaut haben, und sie setzt einen neuen Maßstab für die Branche in Bezug auf die Einführung von Automatisierung und die Verwendung von Daten zur Verbesserung der Sicherheit und Produktivität.«

Seit Abschluss der Machbarkeitsstudie im Jahr 2016 wurde zusätzliches Kapital für Produktivitätssteigerungen aufgenommen, um die Kapazität von 40 auf 43 Mio. t zu erhöhen. Damit soll aber offenbar nicht Schluss sein. Für 44 Mio. $ hat Rio Tinto eine weitere Studie anfertigen lassen. So könne in einer zweiten Ausbauphase die Kapazität auf 70 Mio. t ausgebaut werden. Eine endgültige Entscheidung über die Investition steht aber noch aus.