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Der Autohersteller Renault will einen Frachtsegler entwickeln, um den CO2-Fußabdruck der Lieferkette zu reduzieren. Schon in zwei bis drei Jahren sollen zwei Schiffe den Dienst zwischen Frankreich und den USA aufnehmen.

Renault ist eine dreijährige Partnerschaft mit [ds_preview]dem Start-up Neoline in Nantes eingegangen, um einen nachhaltigeren, windgestützten Seeverkehrsdienst zu entwickeln und so zum Umweltmanagement in der Logistikkette beizutragen. Rund 60% der Teile und Fahrzeuge der Gruppe werden auf dem Seeweg transportiert.

Um eine Seeverkehrslösung zu schaffen, die den aktuellen ökologischen Herausforderungen gerecht wird, entwickelt Neoline kommerzielle Frachtschiffe mit Windantrieb, die »sauberer, maßgeschneiderter und wettbewerbsfähiger« sein sollen als konventionelle Lösungen, die den Verladern heute zur Verfügung stehen.

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Quelle: MAURIC

Das Konzept sieht ein Schiff mit dem Potenzial zur Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 90% durch die Nutzung von Windenergie vor, dazu soll die Geschwindigkeit des Schiffs zur Kostensenkungbeitragen. Neoline hat ein 136 m langes RoRo-Schiff mit 4.200 m² Segelfläche entworfen und greift dabei auf Technologien aus der kommerziellen Schifffahrt und dem Wettbewerbs-Segeln zurück. Ziel ist es, zwei Schiffe nach diesem Modell zu bauen und diese bis 2020-2021 auf einer Pilot-Route in Betrieb zu nehmen, die Saint-Nazaire, die Ostküste der USA und Saint-Pierre & Miquelon verbindet.

Jean-Philippe Hermine, Vice President, Strategic Environmental Planning Groupe Renault, erklärt: »Das Ziel der Groupe Renault ist es, die Umweltauswirkungen jedes Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu reduzieren, vom Transport der Teile bis hin zur Auslieferung und End-of-Life Verarbeitung. Im Rahmen unserer Strategie, neue Lösungen für nachhaltige Mobilität zu erforschen und den Weg zur Reduzierung unseres CO2-Ausstoßes fortzusetzen, hat die von Neoline entwickelte Lösung, die Energieeffizienz und betriebliche Relevanz vereint, unsere Aufmerksamkeit wirklich erregt.«

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Quelle: MAURIC

Jean-François Salles, Alliance Global Director, Production Control, fügt hinzu: »Die Partnerschaft mit Neoline ist das jüngste Beispiel für das Engagement unserer Lieferkette, ihre CO2-Bilanz zwischen 2016 und 2022 um 6% zu reduzieren. Seit fast zehn Jahren arbeiten wir daran, die umweltfreundlichsten Lösungen zu finden: zum Beispiel die Optimierung der Auslastung der Container und Lkw, die Herstellung umweltfreundlicher Verpackungen und die Implementierung eines multimodalen Systems. Wir entwickeln auch weitere Initiativen, wie den Einsatz von Erdgastransporten zwischen Teilelieferanten und Produktionsstandorten, die Bewertung der Umweltleistung der Transporteure, die Modernisierung von Lkw-Flotten und natürlich die Optimierung unserer Abläufe, um die Anzahl der gefahrenen Kilometer zu reduzieren und Leerfahrten zu vermeiden.«

Auch der Autohersteller VW hatte ähnliche Pläne, zog sich dann aber aus dem Projekt des Hamburger Startups »Sailing Cargo« wieder zurück. Partner sind dabei neben Peter Döhle auch Lloyds Register. Geplant war der Bau des weltweit größte Segelfrachtschiffs. Das 170 m lange Schiff sollte bis zu 2.000 Autos transportieren können.