Print Friendly, PDF & Email

Aufgrund der globalen Wettbewerbssituation im Schiffbau, der neben den Werften insbesondere auch die deutschen Zulieferer vor allem in Asien gegenüberstehen[ds_preview], sind zusätzliche Absatzinstrumente gefragt.

Die industrielle Exportinitiative GeMaX (German Maritime Export) ist ein Zusammenschluss von aktuell 24 führenden deutschen maritimen Unternehmen sowie der KfW IPEX-Bank und der AKA European Export & Trade Bank unter Trägerschaft des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM).

Zielsetzung der Initiative ist die Exportförderung für deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferfirmen, um die Position deutscher Dienstleistungen und Produkte im internationalen Schiffbau zu behaupten.

Dies geschieht durch die Bündelung eines Exportvolumens für Schiffbau- oder Offshore-Projekte unter gleichzeitiger Verknüpfung mit einer langfristigen Projektfinanzierung durch einen oder mehrere in GeMaX vertretene deutsche Bankpartner. Besonderes Augenmerk liege derzeit auch auf der Finanzierung von Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen mit deutschen Schiffbauzulieferern im Retrofit-Bereich, heißt es. Obwohl GeMaX den Fokus auf die Exportförderung lege, könne das Instrument auch für heimische Besteller bei Schiffsfinanzierungsbedarf eine Rolle spielen.

Eine der Herausforderungen für Besteller besteht heute weiterhin in der Finanzierung ihrer Neubau- und Retrofitprojekte. Abgesehen von »staatlichen« Finanzierungsmöglichkeiten chinesischer und koreanischer Banken bleibt der Zugang zu günstiger Langzeitfinanzierung grundsätzlich schwierig. Hier setzt GeMaX an. Reedern und maritimen Kontraktoren kann eine zulieferbasierte Bestellerfinanzierung angeboten werden, wenn im Gegenzug ein maßgeblicher Anteil deutscher Zulieferungen in das jeweilige Projekt eingebunden wird. Je nach Konstellation unter vollständiger oder teilweiser ECA-Deckung, welche die Finanzierung noch attraktiver macht. GeMaX konnte nach eigener Aussage jüngst einige internationale Schiffbauprojekte erfolgreich begleiten, darunter eine Serie von Neubauten von Containerschiffen für Royal Arctic Line in Spanien. Durch besondere Finanzierungsanreize sei es gelungen, deutsche Zulieferanteile zu sichern bzw. im Einzelfall signifikant auf bis zu 25% des Schiffswertes zu erhöhen, so die Initiative.

Laut GeMaX werden derzeit verschiedene Projekte namhafter Besteller begleitet. Kurzfristig sollen sich den Angaben zufolge deshalb weitere erfolgversprechende Projekte für Retrofitmaßnahmen und Neubauten mit deutscher Industriebeteiligung anbahnen.