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Die fünf Fahrgastschiffe der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) sollen erneuert werden. Nach zwei Jahren Planung und Forschung erging der Auftrag für das erste der zunächst vier neuen Fördeschiffe an die Werftengruppe Holland Shipyards.

In Hardingxveld bei Rotterdam soll in[ds_preview] etwa zwei Monaten der Brennstart für die erste Fähre sein. Das Schiff mit dem Namen »Gaarden« soll zum Frühjahr 2020 ausgeliefert werden. Die Baukosten liegen bei 3,9 Mio. €.

Für die gesamte Flotte an neuen Schiffen sind es 16 Mio. €. Sie sollen bis 2026 in Dienst gestellt werden. Elf Werften aus Deutschland und dem EU-Ausland hatten sich um den Auftrag beworben. Für die Schwestern »Friedrichsort«, »Wik« und »Schilksee« wurden Optionen unterschrieben. Darüber hinaus sind weitere Neubauten in Planung, unter anderem für eine rein elektrische Fähre auf der Schwentine-Linie und den Neubau eines Schleppers.

Der Entwurf der niederländischen Werft »habe überzeugt«, so SFK-Geschäftsführer Andreas Schulz. Die Werft hat ein Plug-in-Hybrid-Konzept realisiert. Es soll der Reederei viele Optionen für die geplante Nutzungsdauer von 20 Jahren bieten.

Die Niederländer hatten sich zuvor intensiv mit dem Vorgaben für das Fahrtgebiet Kiel beschäftigt. Dabei war besonders der Übergang von einem Hafenverkehr zu einem Fördeverkehr mit unterschiedlichen Anlegern und auch wechselnden Wetter- und Verkehrsbedingungen wichtig. Vorgabe war dabei der Bau eines Schiffstyps mit Elektromotoren und Dieselaggregaten sowie Batterie-Packs.

»Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Für die Kieler Fähre benutzen wir nur Komponenten, die wir schon gebaut und die sich bewährt haben«, sagt Edo A. Dolfin. Der Geschäftsführer der niederländischen Werft mit Hauptsitz in Hardinxveld-Giessendam bei Rotterdam hat seit fünf Jahren Erfahrungen im Bau von Hybrid-Schiffen. In Amsterdam fahren bereits Hybrid-Fähren von Holland Shipyards. Mit seinem Vorstand Cor Hoogendoorn war er eigens nach Kiel gereist, um den Bauvertrag für die »Gaarden« zu unterschreiben.

Die heutigen SFK-Fähren sind zum Teil 35 Jahre alt und technologisch überholt. »Der dieselmechanische Antrieb ist nicht mehr zeitgemäß«, sagte SFK-Geschäftsführer Andreas Schulz. Künftig erfolgt der Antrieb über zwei Elektromotoren. Der Strom stammt entweder von zwei Generatoren oder einem großen Batterie-Paket. Im Bereich der Innenförde sollen die Fähren emissionsfrei fahren. Die übrige Strecke bis Laboe soll mit Generatoren und dem synthetischen Treibstoff GTL bewältigt werden. (FB)