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Pünktlich zur Geburtstagsfeier des Segelschulschiffes »Gorch Fock« prüft das Verteidigungsministerium einen Korruptionsverdacht und hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Ein Mitarbeiter des Marinearsenals Wilhelmshaven, zuständig für die »technische Preisprüfung«, soll im Zu[ds_preview]sammenhang mit der Auftragsvergabe zur Reparatur der »Gorch Fock« größere Geldbeträge von der Elsflether Werft und einem weiteren Unternehmen angenommen haben. Laut Medienberichten wurden gestern die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses informiert. Der betroffene Mitarbeiter soll sich demnach selbst bei seinen Vorgesetzten der Vorteilsnahme bezichtigt haben.

Demnach habe er nach eigener Darstellung vergünstigte Darlehen erhalten. Das Ministerium hat den Korruptionsverdacht bereits an die Staatsanwaltschaft gemeldet und will ihn strafrechtlich prüfen lassen, heißt es.

Der Fall ist nur wenige Tage vor dem 60. Geburtstag der »Gorch Fock« bekannt geworden, der am kommenden Montag an der Marineschule Mürwik in Schleswig-Holstein groß gefeiert werden sollte. Brisanz hat der Verdacht vor allem deswegen, weil die Sanierungskosten für den Dreimaster völlig aus dem Ruder gelaufen sind.

Ursprünglich waren 10 Mio. € vorgesehen, inzwischen haben sich die erwarteten Kosten auf 135 Mio. € erhöht. Im Juni bereits der Bundesrechnungshof eine Prüfung eingeleitet. Die »Gorch Fock« wird seit Anfang 2016 von der Elsflether Werft saniert. Im November war angekündigt worden, dass die Reparaturarbeiten ein weiteres Jahr dauern werden. Offiziersanwärter könnten demnach erst 2020 wieder an Bord.