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Nach dem Betrugsprozess hat am Landgericht Bremen ein Zivilprozess gegen drei ehemalige Beluga-Manager begonnen. Der Insolvenzverwalter fordert insgesamt 24 Mio. €.

Bei den gemeinsam verhandelten Klagen geht es um Summen zwischen 17.500 € und gut 22 Mio. €. Die ehemaligen Geschäf[ds_preview]tsführer von Beluga Shipping, Beluga Chartering und Beluga Marine Services, darunter auch ein Manager des US-Investors Oaktree, sollen diese Summen unmittelbar vor der Pleite der Reederei ausgegeben haben, obwohl sie hätten wissen müssen, dass die Firmengruppe bereits »insolvenzreif« gewesen sei. Der Insolvenzverwalter fordert jetzt insgesamt 24 Mio. € zurück, um das Geld an die Gläubiger verteilen zu können.

Nach Angaben des Gerichts verteidigen sich die Beklagten damit, dass im maßgeblichen Zeitraum noch keine Insolvenzreife vorgelegen habe oder diese zumindest nicht erkennbar gewesen sei. Ferner berufen sie sich zum Teil auf Verjährung. Auch die Kammer selbst hält einige der Vorwürfe für unbegründet. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, dürfte allerdings die Versicherung Allianz den Schaden haben – denn dort waren die Geschäftsführer versichert.

Beluga-Gründer Niels Stolberg steht in diesem Zivilverfahren nicht vor Gericht. Gegen ihn erhebt Insolvenzverwalter Grönda bereits Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe im Zuge des noch laufendem Privatinsolvenz-Verfahren. Im Strafprozess läuft die Revision gerade. Stolberg war wegen Betrugs zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, ist aber über seine Anwälte in Revision gegangen. Bis zum Richterspruch bleibt er auf freiem Fuß.

Wie schon der Strafprozess gilt auch das Zivilverfahren als höchst komplex und könnte sich durch alle Instanzen hindurch noch Jahre hinziehen. Ein erstes Teilurteil ist für den 21. Februar kommenden Jahres angekündigt.