Print Friendly, PDF & Email

Die Zuversicht in der Schifffahrt ist in den drei Monaten bis Ende November 2018 leicht gesunken, anders als die Bereitschaft für große Investitionen. Insbesondere in China hat diese zugenommen. Dabei werden höhrere Finanzierungskosten erwartet.

Wie die jüngste Erhebung des Berat[ds_preview]ungsunternehmens Moore Stephens zeigt, sank das durchschnittliche »Confidence Level« der Befragten auf 6,0 von maximal 10,0 gegenüber 6,3 im August 2018.

Dabei waren die Werte in allen Segmenten rückläufig, mit Ausnahme der Broker, bei denen sich das Rating von 4,9 auf 5,2 erhöhte. Das Vertrauen der Reeder sank von 6,8 – das bisher beste Ergebnis seit dem Start der Befragungen – auf 6,4. Die Zuversicht auf Seiten der Manager sank von 6,2 auf 6,0 und für Charterer von 7,0 auf 6,8. Die Umfrage wurde im Mai 2008 mit einer Gesamtbewertung für alle Befragten von 6,8 von 10,0 Punkten gestartet.

In Europa ging die Zuversicht zurück, von 6,2 auf 6,1, ebenso in Nordamerika von 6,8 auf 5,2, während der Wert in Asien mit 6,3 stabil blieb, was dem höchsten Wert der letzten zwölf Monate entspricht.

Investitionsbereitschaft nimmt in Europa ab, in Asien zu

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Befragten in den nächsten zwölf Monaten eine größere Investition oder eine signifikante Entwicklung tätigen, blieb unverändert bei 5,5 von maximal 10,0. Das Vertrauen der Reeder war von 6,5 auf 6,3 gesunken, aber bei den Charterern gab es einen Zuwachs von 4,0 auf 6,6. In Asien stiegen die Erwartungen an Großinvestitionen von 6,1 auf 6,2, in Europa von 5,3 auf 5,2.

Die Zahl der Befragten, die einen Anstieg der Finanzierungskosten im kommenden Jahr erwartet haben, stieg von 59% auf 67%. Die Wert der Reeder stieg von 70% auf 71%, während die Werte der Charterer und Manager von 50% auf 80% und von 45% auf 63% stiegen. Das Rating für Broker lag unverändert bei 71%.

Wettbewerb wichtiger als Nachfragetrends

Der von 21% der Befragten angegebene Faktor Wettbewerb überholte die Nachfragetrends (20%) als denjenigen Faktor, der die Performance in den nächsten zwölf Monaten voraussichtlich am stärksten beeinflussen wird, wobei die Finanzierungskosten (16%) den dritten Platz einnehmen.

Die Zahl der Befragten, die in den nächsten zwölf Monaten höhere Frachtraten auf dem Tankermarkt erwarten, stieg gegenüber der letzten Umfrage um sieben Prozentpunkte auf 60%, während der Anteil Befragten, die niedrigere Raten erwarten, von 9% auf 12% stiegen. Im Dry-Bulk-Markt blieben die Erwartungen an die Ratenerhöhungen unverändert bei 38%, begleitet von einem Anstieg der Zahl derjenigen, die niedrigere Raten erwarten, um vier Prozentpunkte auf 15%. Der ANteil derjenigen, die höhere Containerschiffsraten erwarten, sanken unterdessen um einen Prozentpunkt auf 25%, verglichen mit 24%, die niedrigere Raten erwarteten. Die Netto-Frachtraten-Stimmung im Tankschiffsektor lag bei +48, bei Dry Bulk +23 und bei Containerschiffen +1.

Deutlich höhere Preisunterschiede am Kraftstoffmarkt erwartet

24% der Befragten gaben an, dass sie ein Preisgefälle zwischen schwefelreichem Kraftstoff und IMO-konformem schwefelarmem Öl zum 1. Januar 2020 zwischen 250 und 324 $ pro Tonne erwarten. 23% bezifferten die Zahl zwischen 175 und 249 $, während 18% sie auf 325 bis 399 $ schätzten. 12% dachten, die Kostendifferenz würde zwischen 100 und 174 Dollar liegen.

Richard Greiner, Moore Stephens Partner, Shipping & Transport, sagt: »Es ist enttäuschend, das Jahr mit einem kleinen Abwärtstrend abzuschließen. Aber die Schifffahrt ist volatil und es wird immer Höhen und Tiefen geben. Wir sollten auch nicht vergessen, dass das Vertrauen 2018 ein Vierjahreshoch erreichte.«

Greiner findet es ermutigend zu sehen, dass der Appetit auf neue Investitionen nicht durch die Verschlechterung der Stimmung abgeschwächt wurde. »Neue Investitionen sind zweifellos notwendig, um die Zukunft voranzutreiben, nicht zuletzt um Ausgaben für die Technologie zu finanzieren, die erforderlich ist, um die bestehenden und sich entwickelnden regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, und das vor dem Hintergrund steigender Finanzierungskosten im kommenden Jahr«, so der Experte.

»Es ist bemerkenswert, dass fast ein Viertel unserer Umfrageteilnehmer der Meinung war, dass der Preisunterschied zwischen schwefelreichem Kraftstoff und IMO-konformem schwefelarmem Kraftstoff am 1. Januar 2020 zwischen 30 und 100 US-Dollar pro Tonne mehr betragen würde, als er derzeit ist«, fügt er hinzu.