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Die Fassmer-Werft hat das erste von drei neuen Einsatzschiffen der Bundespolizei abgeliefert. Es wurde auf den Namen »Potsdam« getauft.

Genau 16 Monate nach der Kiellegung wurde die Fertigstellung des 55 Mio. € teuren Neubaus auf der Werft gefeiert. Taufpatin der »Potsdam«, benan[ds_preview]nt nach dem Dienstsitz des Bundespolizeipräsidiums, ist die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Bettina Hagedorn.

Mit den neuen Einsatzschiffen werden drei über 27 Jahre alte und kürzlich stillgelegte Schiffe ersetzt, die zum Teil aus Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR stammten. Die Schwesterschiffe sollen die Namen »Bamberg« und »Bad Düben« erhalten.

Die neuen Einheiten (1.980 BRZ) sind 86 m lang bei einer Breite von 13 m und sind mit einem Hubschrauberlandedeck für den größten Hubschrauber der Bundespolizei, die »Super Puma«, ausgestattet. Diese Fähigkeit besitze bisher kein anderes ziviles deutsches Behördenschiff. Außerdem gebe es Staumöglichkeiten für Container mit spezieller Missionsausstattung, heißt es.

In einem Punkt muss die Fassmer-Werft noch nachrüsten. Aufgrund der aktuellen politischen Weltlage hat sich der Bundestag entschieden, die Schiffe zu bewaffnen und jeweils eine Kanone an Bord anzubringen, um die wachsende terroristische Bedrohungen auf See abwehren zu können.

Fassmer, Polizei
© Fassmer

Die Schiffe verfügten über ein Antriebssystem, das hinsichtlich der Abgasemissionen auf dem neuesten Stand sei und die strengen Regularien von TIER III und ECA-Norm für Nord- und Ostsee erfüllen. Darüber hinaus würden die Einsatzschiffe über alle konstruktiven Kriterien verfügen, die für eine spätere Erteilung des Umweltsiegels »Blauer Engel« ausreichten.

Der Deutsche Bundestag hat für dieses Beschaffungsvorhaben insgesamt 165 Mio. € zur Verfügung gestellt. Die Fassmer Werft habe im Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung vor zwei Jahren das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt, hieß es.

Der Taufe des kobaltblauen Schiffes folgt jetzt eine etwa dreimonatige Erprobungsphase. Danach wird die Bundespolizei See die »Potsdam« übernehmen. Neben den bisherigen Kontroll- und Streifenfahrten auf Nord- und Ostsee sollen die Einheiten auch bei internationalen Polizeimissionen und im Verbund mit Spezialkräften eingesetzt werden. Die neuen Einsatzschiffe werden wie ihre ausrangierten Vorgänger ihren Heimathafen in Neustadt in Holstein haben.