Der NordLB laufen die potenziellen Investoren davon: Der US-Finanzinvestor Apollo ist offenbar raus, ebenso wie zuvor schon Commerzbank und Helaba.
Das Land Niedersachsen verhandelt nach Medienberichten demnach nur noch mit zwei Finanzinvestoren. Als da wären: Cerberus, jüngst Kä[ds_preview]ufer der HS Nordbank, und Centerbridge, ein weiterer US-Finanzinvestor.
Die Landesbank, die derzeit knapp 6.000 Mitarbeiter beschäftigt, leidet unter schmerzhaften Abschreibungen auf Schiffskredite und benötigt rund 3,5 Mrd. € an frischem Kapital. Gesucht wird ein Investor, der einen Minderheitsanteil übernimmt.
Die Reihe der Interessenten hat sich jedoch stark gelichtet. Weder die Commerzbank noch die Landesbank Hessen-Thüringen haben dem Vernehmen nach ein Angebot vorgelegt. Bleiben noch Privatinvestoren, mit denen spätestens Anfang des Jahres 2019 eine Einigung erzielt werden soll.
Der US-Fonds Cerberus, der jüngst bereits die HSH Nordbank gekauft hat, ist sowohl an einer Beteiligung an der Landesbank interessiert, will aber gleichzeitig auch ein Paket »fauler« Schiffskredite der NordLB erwerben. Derzeit stehen zwei Milliarden-Portfolios, »Tower Bridge« und »Big Ben« getauft, zum Verkauf. Diese Kredite könnte Cerberus mit einem deutlichen Abschlag zu deren Bilanzwert bekommen.
Gut möglich scheint derzeit laut Medienberichten, dass Cerberus am Ende nur die billigen Schiffskredite kauft und die Länder mit dem Rest der Landesbank allein stehen lässt.
Das Land hatte ursprünglich bis zum Jahresende eine Lösung präsentieren wollen. Doch nun fällt die Entscheidung vermutlich erst zu Beginn des kommenden Jahres. Mehrheitseigentümer ist das Land Niedersachsen, der Rest der Anteile liegt bei Sachsen-Anhalt sowie den Sparkassen im Norden.
Der Aufsichtsratschef, Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers, setzt auf eine Neuausrichtung. Das Unternehmen müsse kapitalmarktfähig werden, findet der CDU-Politiker. Definitiv eine Abkehr von der öffentlich-rechtlichen Tradition hin zu einer zumindest teilprivatisierten Bank.
