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Der Umschlag in den Häfen von Bremerhaven und Bremen stagniert auf dem Niveau des Vorjahres. Die Kluft zu den Westhäfen wächst.

Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner rechnet auch für dieses Jahr mit einem Umschlag von rund 74 Mio. t an Gütern. Der Großteil der Waren (62,7 Mi[ds_preview]o. t) wird in Bremerhaven bewegt, dort wurde ein Anstieg von 2,9% verzeichnet. In den stadtbremischen Häfen gab es dagegen ein Minus von –14%, vornehmlich durch Einbußen im Massengut-Geschäft.

Das olympische Motto »höher, schneller, weiter« sei auf absehbare Zeit vorbei, sagt Günthner, der das Ergebnis als »gut und stabil« bezeichnete. Doch der Containerumschlag stagniert bei etwa 5,5 Mio. TEU (+0,5%), anders als in den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen, die deutliche Zuwächse vermelden. »Die Vertiefung der Außenweser ist daher dringend erforderlich, um die Wettbewerbssituation der bremischen Häfen zu stärken«, so Günthner.

Denn in Rotterdam wuchs das Containervolumen nach neun Monaten um 5,7% auf 10,8 Mio. TEU (3Q 2017: 10,2 Mio. TEU). Und Antwerpen hat im gleichen Zeitraum ein Plus von 6,8 % auf 8,33 Mio. TEU vorgelegt. Lediglich in Hamburg ist die Situation ähnlich: An der Elbe ging der Containerumschlag nach sechs Monaten auf 4,3 Mio. TEU (–2,7%) zurück. Ein Grund: Einbußen beim Transshipment-Volumen.

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Robert Howe (bremenports), Frank Dreeke (BLG Logistics), Senator Martin Günthner (v.l.), © Senator für Wirtschaft

Der Autoumschlag ging um 3,4 % auf 2,2 Mio. Fahrzeuge zurück, gegenüber dem Rekordjahr 2017 ein Rückgang um 3,4 %. »Aber der Oktober hatte mit 207.000 Autos das größte Monatsumschlagsvolumen seit drei Jahren«, sagte Frank Dreeke, Vorstandschef der BLG Logistics Group, die am Bremerhavener Terminalbetreiber Eurogate beteiligt ist.

Das Kreuzfahrtgeschäft in Bremerhaven ist unterdessen stark gewachsen. Die Zahl der Schiffsanläufe stiegt im Vergleich zum Vorjahr von 84 auf 109, ein Plus von fast 30 %. Die Zahl der abgefertigten Passagiere erhöhte sich gar um mehr als 40 % auf 238.000.

Im kommenden Jahr dürfte sich die Verlegung der Transatlantik-Dienste der Reederei Hapag-Lloyd nach Hamburg negativ in der Umschlagbilanz bemerkbar machen. Dadurch fallen etwa 500.000 TEU weg. Das trübe die Aussichten etwas, sagte Dreeke.