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Boskalis berichtet derzeit von einer gesunden Auslastung seiner Baggerflotte, vor allem im Vergleich zum ersten Halbjahr. Zunächst sei die Auslastung[ds_preview] im dritten Quartal erwartungsgemäß eher geringer gewesen. Mit dem Einsatz der »Helios« auf dem Duqm-Projekt im Oman habe sich die Situation ab September dann spürbar verbessert, so das Unternehmen, das angesichts der Marktbedingungen die Auslastung aber insgesamt als »gut« bezeichnet. Boskalis konnte weitere Arbeiten am Duqm-Projekt gewinnen, sodass die »Helios« bis »weit in das Jahr 2019 hinein« im Einsatz sein wird, wie es heißt. Bereits seit 2017 führt Boskalis dort Arbeiten zur Hafenerweiterung aus. Unter anderem wirkt der Nassbaggerspezialist beim Bau eines neuen Terminals für flüssige Massengüter mit, ist für die Vertiefung des Hafenbeckens auf 18m, die Gewinnung von Neuland, die Konstruktion einer 1km langen Kaimauer sowie den Bau eines Doppelliegeplatzes zuständig. Für die Vertiefung müssen rund 26Mio. m3 Material gebaggert werden, knapp 5Mio. m3 davon werden zur Gewinnung von Landflächen verwendet. Zudem sicherte sich Boskalis im dritten Quartal einen Auftrag im finnischen Hafen von HaminaKotka, wo die Niederländer an der Erweiterung des Mussalo-D-Terminals beteiligt sind. Ferner wird dort eine neue Kaimauer errichtet und es stehen Baggerarbeiten und die Konstruktion eines 600m langen Wellenbrechers an sowie die Vertiefung des Hafenbeckens auf 17,50m. Die Arbeiten sollen im Oktober 2019 abgeschlossen werden.

»Wir haben ein gut gefülltes Auftragsbuch

und sehen interessante und umfangreiche Projekte auf dem gesamten Markt« Peter Berdowski, CEO of Boskalis

Den jüngsten Auftrag hat Boskalis aus Kanada erhalten. In Kitimat führen die Niederländer die Baggerarbeiten für die Entwicklung des ersten großen LNG-Exportterminals des Landes aus. Dafür müssen kontaminierte und nicht kontaminierte Sedimente entfernt und saniert werden, um den für den Bau von LNG Canada erforderlichen Raum und Zugang zum Meer bereitzustellen. Um diese Arbeiten auszuführen, will Boskalis einen mittelgroßen Hopperbagger, einen Schneidkopfsaugbagger, einen Baggerlader sowie ein Kranschiff einsetzen. Es wird erwartet, dass die Baggerarbeiten bis ins Jahr 2020 reichen werden. Das Terminal soll zunächst zwei LNG-Anlagen umfassen, die erste davon soll voraussichtlich Mitte 2019 in Betrieb gehen.

Georgien plant Tiefwasserhafen

Van Oord ist vom Anaklia Development Consortium (ADC) beauftragt worden, die frühen Bagger- und Rekultivierungsarbeiten in der ersten Phase für den Anaklia Deep Sea Port auszuführen. Durch den Bau von Georgiens erstem Tiefwasserhafen soll der Handel zwischen Asien und Europa vereinfacht werden. Ferner soll dadurch die Entwicklung in Georgien gefördert und der regionale Handel beflügelt werden, darüber hinaus soll sich der Standort zu einem logistischen Zentrum entwickeln. Für die Arbeiten setzt Van Oord den selbstfahrenden Schneidwerk-Saugbagger »Athena« ein. Insgesamt soll er 5Mio. m3 Sand baggern und die Vertikaldrainage installieren. Der Hafen Anaklia soll im Dezember 2020 in Betrieb gehen und einer der größten Häfen in der Schwarzmeerregion werden, der Schiffe mit Kapazitäten von bis zu 10.000TEU abfertigen kann.

Rijkswaterstaat hat Van Oord im Auftrag des niederländischen Naturschutzverbandes Natuurmonumenten den Zuschlag für die Ausbaggerung eines zusätzlichen 900 m langen Kanals südlich von Marker Wadden erteilt. Das Ausbaggern des Kanals schafft mehr Platz für die Schlammablagerung unter Wasser. Das soll dazu beitragen, die Umwelt- und Wasserqualität des Markermeeres wiederherzustellen, außerdem soll es bei der Erreichung der Ziele des FPES (Future-Proof Ecological System) helfen. Das ausgebaggerte tonhaltige Material werde verwendet, um zwei Kammern zu füllen. Diese Art von Boden sei wichtig für die Entwicklung der Natur. Ein Teil des ausgebaggerten Sandes wird zur Verstärkung des Südrandes der ersten Insel verwendet. Das soll eine Küstenlinie schaffen, die für die Verbesserung der Ökologie und Robustheit der Insel von Vorteil sei. Van Oord kann das restliche Baggergut auf dem Markt anbieten oder für eigene Zwecke nutzen. Für die Arbeiten setzt der Wasserbauer den Saugbagger »Biesbosch« ein.

Jan de Nul wird Kanalbetreiber

Die Jan de Nul Group hat einen Auftrag aus Ecuador erhalten. Das Wasserbauunternehmen vertieft den 95km langen Zugang zum Hafen Guayaquil und führt darüber hinaus Unterhaltungsbaggerungen durch. Die Maßnahme soll die Wettbewerbschancen der Terminals im Hafen von Guayaquil verbessern, die mit den modernen Umschlageinrichtungen entlang der Pazifikküste Lateinamerikas in Konkurrenz stehen. Ferner sollen Logistiklösungen zum Nutzen der ecuadorianischen Wirtschaft und ihrer Bevölkerung angeboten werden. Das Projekt sieht vor, den bestehenden Zugangskanal von 9,60m auf eine Tiefe zu bringen, sodass Schiffe mit einem Tiefgang von 12,50m bei Hochwasser einlaufen können. Drei Hopperbagger und ein Schneidkopfsaugbagger sollen für die Arbeiten eingesetzt werden. Die Belgier sollen auch das Gestein im Offshore-Bereich des Kanals entfernen, dem berühmten Engpass namens »Los Goles«, für den ein großer Saugbagger mobilisiert werde, heißt es. Weitere Verpflichtungen umfassen die Installation eines hochmodernen Schiffsverkehrsdienstes, eines Verkehrskontroll- und Mautsystems sowie die Baggerung des Abschnitts »Canal Fluvia« am Rio Guayas. Nach der Vertiefung, die die Jan De Nul Group innerhalb des ersten Jahres erreichen will, wird das Unternehmen den Kanal im Rahmen eines 25-jährigen, leistungsabhängigen Konzessionsvertrags betreiben und pflegen. Die Vertiefung und Wartung des Systems wird nach eigenen Angaben von der Jan De Nul Group finanziert und über Mautgebühren zurückgefordert.