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Der Schwerlasthafen Rendsburg schreibt höhere Verluste als erwartet. Grund ist der sinkende Umschlag, vor allem von Windkraftkomponenten. Für das kommende Jahr keine Besserung in Sicht.

Die kommunale Eigentümergesellschaft der Schwerlasthafens Rendsburg Port hat für dieses Jahr u[ds_preview]rsprünglich mit Verlusten von 340.000 € kalkuliert. Nun wurde die tatsächliche Zahl bekannt, die bei -570.000 € liegt.

Die umschlagstarken Jahre am Schwerlasthafen in Osterrönfeld an Nord-Ostsee-Kanal (NOK) scheinen vorbei, vor drei Jahren konnte mit 156.000 t ein Rekord vermeldet werden. Seitdem sinkt das Warenaufkommen kontinuierlich, anfangs leicht, zuletzt deutlich. Nur noch rund 70.000 t soll der Umschlag in diesem Jahr betragen. Hauptgrund sei die Krise in der Windkraftbranche, sagt Kai Lass, einer der Geschäftsführer der Rendsburg Port Authority. Diese Gesellschaft ist Eigentümer des Schwerlasthafen, inklusive der angrenzenden Gewerbeflächen. Beteiligt sind zudem die Stadt Rendsburg, die Gemeinde Österrönfeld und der Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Ursprünglich machte der Hafen mit dem Umschlag von Teilen für Windkraftanlagen auf sich aufmerksam. Dass die Branche krieselt, macht sich auch am Umschlagort in Rendsburg bemerkbar.

Ein Kritiker des Hafens ist der Osterrönfelder Politiker Christian Hauck. Hauck fordert ein unabhängiges Gutachten, dass Aufschluss über die Geschäftstätigkeit der Rendsburg Port Authority geben soll. Man dürfe sich nicht länger um die Frage herumdrücken, ob und in welcher Form ein Hafen von drei Kommunen betrieben werden könnte, sagt er.

Die Krise in der Windenergiebranche merken auch die Unternehmen Bögl und Enercon, zwei Großkunden des Hafens. Bögl produziert am Standort Betontürme für Windkraftanlagen, Enercon liefert Teile für die Windkraftanlagen per Schiff an und lässt sie im Schwerlasthafen Rendsburg auf Lkw umladen.

Suche nach neuen Umschlaggütern

Für Lass ist der in Folge der Windkraft-Krise sinkende Umschlag der »entscheidende Faktor« für das Wirtschaftsergebnis. Man bemühe sich nun dagegenzusteuern und neue Firmen anderer Branchen anzusiedeln, etwa solche, die Maschinenanlagen oder Großtanks bauten. Man habe bereits mit zahlreichen Firmen gesprochen, so Lass. Über die Ergebnisse der Gespräche wurde indes nichts bekannt.