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Der staatliche chinesisch-polnische Carrier Chipolbrok hat ein »MPP-Stück« vom Ladungskuchen der indischen Regierung abbekommen.

Die Reederei hat kürzlich mit der »Qian Kun« – unter diesem Namen fährt mittlerweile das vormals als »Chipolbrok Cosmos« bekannte Schiff – diverse Proj[ds_preview]ektladungen von Europa zum Subkontinent verschifft. Der 2011 in China gebaute 30.000-Tonner hatte kürzlich in Antwerpen und Hamburg geladen. Unter den Schwer- und Groß-Kolli waren Teile mit bis zu 350 t Einzelgewicht, die unter anderem für Indien vorgesehen waren, allerdings musste Chipolbrok einen kleinen »Umweg« nehmen.

MPP-Ladung auf der »Qian Kun« (Foto: Chipolbrok)
MPP-Ladung auf der »Qian Kun« (Foto: Chipolbrok)

Im Rahmen des monatlichen Liniendienstes von Europa zum indischen Sub-Kontinent und von dort weiter nach Fernost wird eigentlich regelmäßig der Hafen von Mumbai bedient. Für diese Ladung lief das Schiff jedoch zusätzlich den Hafen Chennai im Südosten des Landes an. Der Empfänger der großen Einheiten war »Bharat Heavy Electricals Limited (BHEL)«, ein Unternehmen im Besitz der indischen Regierung, das u.a. im Engineering und der Fertigung von Kraftwerkskomponenten tätig ist. BHEL wurde im Jahr 1964 gegründet und ist der größte Hersteller von Anlagen zur Energiegewinnung in Indien.

MPP-Ladung auf der »Qian Kun« (Foto: Chipolbrok)
MPP-Ladung auf der »Qian Kun« (Foto: Chipolbrok)

Die Chipolbrok-Ladung bestand entsprechend aus Teilen für ein neues Kraftwerk wie Turbine, Generator und Zubehör. Mit bis zu 180 t Einzelgewicht wurden die Kolli von den bordeigenen Kränen direkt längsseits auf Trailer abgesetzt. Von dort ging es auf dem kürzestem Landweg mit Tiefladern auf die Baustelle im indischen Hinterland.

»Qian Kun« ist Teil einer Serie von neun Schwesterschiffen, die vom Joint Venture eingesetzt werden. Chipolbrok wird vom Hamburger Makler Toepfer Transport mit 3% Marktanteil als Nr. 7 der Branche geführt, wenn man sich auf die Flotte mit Hebekapazitäten über 100 t bezieht. Beim Blick auf die Flotte ab 250 t kombinierter Krankapazität liegt das chinesisch-polnische Joint Venture sogar auf Rang 4 (7,80%). Die Verantwortlichen arbeiten weiter an einer Modernisierung der eigenen Flotte. Die knapp 15 Jahre alten Einheiten der »Orkan«-Klasse (30.000tdw) sollen durch Neubauten ersetzt werden, die »universeller« einsetzbar sein sollen, um für das Ungleichgewicht von Ladungsströmen gewappnet zu sein. In der internen Abstimmung hat man sich dem Vernehmen nach allerdings noch nicht auf endgültige Spezifika festgelegt. Schlussendlich ist die Meinung in Peking von großer Bedeutung. Chinesische Werften sollen auf staatlichen Geheiß schon an neuen Schiffen arbeiten, die letztlich von den nationalen Carriern aufgenommen werden müssten, wie zu hören ist.