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In einer erweiterten Liste der von der EU zugelassenen Abwrackwerften sind erstmals nicht-europäische Standorte enthalten. Indien ist nicht dabei.

Zum Jahreswechsel tritt eine EU-Verordnung in Kraft, wonach alle Schiffe unter EU-Flagge auf einer zugelassenen Werft verschrottet we[ds_preview]rden müssen. In einer aktualisierten Liste, die insgesamt 26 Werften umfasst, tauchen erstmals Standorte außerhalb Europas auf.

Etwa 35% der Weltflotte befinden sich im Besitz europäischer Reeder. Ein Großteil der Verschrottungen von Alttonnage erfolgt bislang in Südostasien, vornehmlich in Indien oder Bangladesch. Wegen zahlreicher Verstöße gegen Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen will die EU dieser Praxis Einhalt gebieten.

In der jetzt aktualisierten Liste sind auch zwei Werften in der Türkei und eine in den USA enthalten. Insgesamt wurden sechs Standorte neu zugelassen. Dazu kommen drei Werften in Italien, Dänemark und Finnland.

Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union hatten am 20. November 2013 die Verordnung über das Recycling von Schiffen verabschiedet. Eine »Europäische Liste der Abwrackeinrichtungen« erschien erstmals im Dezember 2016 und enthielt die Namen von vorerst 18 Schiffsrecyclingunternehmen. Seit dem vergangenen Jahr prüft die Kommission 22 Anträge von Werften in China, Indien, der Türkei und den USA.

Laut einer Analyse der Nichtregierungsorganisation »NGO Shipbreaking Platform« reicht die Zahl der bereits zugelassenen Werften aus, um alle EU-Schiffe ordnungsgemäß abzuwracken. Die angeblich mangelnde Kapazität sei daher nur ein vorgeschobenes Argument der Schiffseigner, um Kosten zu sparen, heißt es.

EU Schiffe scrapping

Im vergangenen Jahr seien jedoch 181 Schiffe (70% der Gesamttonnage) europäischer Reeder in Indien, Pakistan oder Bangladesch auf den Strand gesetzt worden. Zum Teil seien die Schiffe noch kurz vor ihrer Verschrottung umgeflaggt worden. 51 Schiffe gehörten griechischen gefolgt von deutschen Eignern mit 50 Einheiten.

2018 09 Shipbreaking report final 10