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Auf den Bulk- und Tankermärkten nimmt das Volumen von Termingeschäften (Forward Freight Agreement, FFA) und das Interesse an Derivaten zu.

Wie eine jetzt veröffentlichte Studie von der in London ansässigen Baltic Exchange zeigt, legte das FFA-Volumen für beide Segmente im vergangenen Jahr zu. Die Organisation gilt nicht nur wegen ihrer Leitindizes wie dem Baltic Dry Index (BDI) als ausgewiesener Kenner der Branche. Bei den Termingeschäften geht es den jeweiligen Vertragsparteien unter anderem darum, Planungssicherheit zu haben und gegebenenfalls das Risiko zu reduzieren, wenn im Vorfeld Frachtraten für jeweils bestimmte Ladungen und Relationen festgelegt werden.

Eine detaillierte Begründung für das zunehmende Interesse an Termingeschäften liefert die Baltic Exchange nicht. Dem Vernehmen nach spielen die geo- und handelspolitischen Verwerfungen dabei aber eine Rolle. Die Unsicherheit im Welthandel, gerade mit Blick auf die USA unter der Regierung Trump und China als enorm wichtigen Akteur im Bulk- und Tank-Markt, treibt die Schifffahrtstreibenden um.

Der Analyse zufolge stieg das Volumen der Frachtderivate im Tankschiffmarkt um 20% auf 321.962 Lose (»lots«), das Volumen im Trockenmarkt stieg um 1,4% auf 1,197 Mio. Lose. Die sei die höchste Performance seit 2008 gewesen, während das Volumen der Trockenoptionen um 44% auf 268.976 Lose stieg und damit ein ähnliches Niveau wie 2016 erreichte, heißt es von den Experten. Ein »lot« ist definiert als Tagesrate eines Schiffes oder 1.000 Tonnen Seetransport.

»Eine genauere Analyse der Zahlen zeigt, dass das Panamax-Volumen auf der Dry Bulk-Seite um 10% gestiegen ist und nun fast die Hälfte (48%) aller trockenen FFA-Trades ausmacht«, so die Baltic Exchange weiter. Die Capesize-Volumina sanken gegenüber 2017 leicht und sanken um 4,5% auf 481.725 Lose.

Bei »Trocken-Optionen« wuchs das Panamax-Volumen um 65% auf 82.987 Lose und macht nun fast ein Drittel (31%) aller Trades aus, wobei das Capesize-Volumen um 37% auf 182.575 Lose stieg, um einen Anteil von 68% am Gesamtvolumen zu erreichen. Supramax-Lose sanken um 3,5% (3.414 Lose) auf dem Niveau von 2017 und machten damit die letzten 1% des Gesamtwertes von 2018 aus.

Auf dem Tankermarkt stieg das Volumen von Rohölprodukten gegenüber dem Vorjahr um 53% auf 191.224 Lose. Ein Großteil dieses Wachstums fand im letzten Quartal 2018 statt, als jede Woche durchschnittlich 5691 Lose gehandelt wurden. Die »Clean-Volumina« (Produktentanker) gingen um 10% auf 130.738 Chargen zurück.