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In der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft sorgt man sich um die »Leichtigkeit der Schifffahrt« angesichts eines geplanten neuen Seekabels, das durch die Nordsee nach Fedderwarden führen soll.

Das Unternehmenskonsortium NeuConnect plant, das britische Stromnetz mit dem deutschen Stro[ds_preview]mnetz durch einen sogenannten Interconnector zu verbinden. In der Hafenwirtschaft geht nun die Sorge um, dass es zu »Einschränkungen oder sogar zeitlich befristeten Sperrungen bei den Schiffsabfertigungen und der Fahrwassernutzungen sowie auf den Reeden (Leichtigkeit des Schiffverkehrs) bei den Kabellegearbeiten kommen kann«, wie die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) jetzt mitteilte. Diese Einschränkungen seien auf ein »tolerierbares Mindestmaß« zu reduzieren.

Die aus zwei 16 cm dicken Starkstrom- Seekabeln bestehende Verbindung wird von der Isle of Grain an der Themse in einer Länge von rund 700 km bis nach Fedderwarden führen. Der Trassenverlauf im deutschen Bereich sieht vor, dass ca. 90 km durch die Außenwirtschaftszone (AWZ) und ca. 110 km deutsches Küstenmeer durchquert werden müssen, um das Festland zu einer noch zu bauenden Konverterstation zu erreichen. Nach einer im April 2018 erfolgten Antragskonferenz, bei der geprüft wurde, ob das Projekt ein Raumordnungsverfahren erfordert, wird angestrebt, bis 2022 in Betrieb zu gehen.

Man sei von seinen Mitglieder gebeten worden, die Trassenführung und die Kabellegung mit  dem Betreiber Frontier Power im Interesse der Geschäftstätigkeiten und Verkehre der Mitgliedsunternehmen abzustimmen, sagte Ulrich Schilling, Projektleiter NeuConnect bei der WHV. Nun will man sich vor allem um einen besseren Informationsfluss einsetzen. »Dazu kommen mögliche Auswirkungen durch die Trassenführung an Land und mögliche Kampfmittel-Gefährdungen. Deshalb hat die WHV für den Monat März eine Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand des Projektes mit Frontier Power, dem beauftragten Projektentwickler, vereinbart, auf der die Unternehmen der Hafenwirtschaft ihre Probleme diskutieren und Lösungen vereinbaren können.«

Die Investoren sehen in dem Projekt durchaus auch Vorteile für die Region Wilhelmshaven. Dazu werden Auftragsoptionen für die regionale Wirtschaft, bis zu 200 Arbeitsplätze in der Bauphase und zehn feste Arbeitsplätze in der Betriebsphase im Schichtbetrieb gezählt. Die Investoren sind der Investmentfonds Meridiam, Allianz Capital Partners und der japanische Energieversorger Kansal Electric Power.