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Die Bergung der Ladungsreste von der »MSC Zoe« könnte sich weiter hinziehen, das Wetter bereitet den Einsatzkräften Sorge.

Derzeit laufen die Arbeiten noch auf Hochtouren. Die Schiffe »Mellum«, »Neuwerk« und »Gustav Meyer« sind weiterhin im Einsatz, wie das Havariekommando heute[ds_preview] mitteilte. In den vergangenen Tagen konnten die Schiffe mehrere Objekte unter Wasser feststellen. Ob es sich dabei um Container oder Containerteile handelt, überprüft das deutsche Forschungsschiff »Atair«.

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Die Strandläufer sammeln noch immer Ladungsreste der »MSC Zoe« ein (Foto: Havariekommando)

Bisher konnten den Angaben zufolge 26 Container oder Containerteile bestätigt werden. Die »Gustav Meyer« hat den Auftrag Treibgut aufzunehmen. Auf den Inseln und an Land konnten bisher rund 150m³ Strandgut eingesammelt werden, davon rund 130m³ auf Borkum, 10m³ auf Juist und 8m³ in Norden. Auf Norderney wurden demnach nur geringe Mengen gefunden.

Die »MSC Zoe« hatte letzte Woche auf ihrem Weg nach Bremerhaven im Sturm rund 270 Container verloren. Von den niederländischen Inseln waren Terschelling, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog betroffen. Weitere Boxen treiben noch im Meer. Aufgrund des stürmischen Wetters war die Bergung der Container und der Ladungsreste zwischenzeitlich unterbrochen worden. Das könnte sich nun wiederholen.

Die »Atair« musste die Suche heute wetterbedingt bereits unterbrechen. »Zum Wochenende wird mit einer erneuten Wetterverschlechterung gerechnet«, so das Havariekommando weiter. Es sind Sturmböen bis zu neun Beaufort und Wellenhöhen bis zu 5,5 m angekündigt.

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Die »Atlantic Tonjer« ist auf dem Weg zur Emsmündung (Foto: Atlantic Marine)

Zum Wochenende soll außerdem das Spezialschiff »Atlantic Tonjer« in der Emsmündung eintreffen. Das Schiff gehört zum Bergungsunternehmen Atlantic Marine, das von der Reederei MSC beauftragt wurde. Es soll mit der Bergung von Containern in der Ems beginnen. Zusätzlich ist die »Tender 1« für Vorerkundungen zur Bergung im Einsatzgebiet.

Die Containerreederei MSC hatte bereits bestätigt, die Kosten für alle Bergungsarbeiten entlang der niederländischen und deutschen Küsten zu übernehmen. Details zur Ladung will MSC mit Verweis auf ihre Kunden noch immer nicht preisgeben. Jedoch ist aus Mitteilungen der lokalen Behörden wie dem Havariekommando in Cuxhaven bekannt, dass in den Containern unter anderem Flachbildfernseher, Kinderkleidung, Möbel sowie Autoteile gestaut waren. In drei Containern befand sich offenbar Peroxid, als als Gefahrgut eingestufter Stoff. Das deutsche Havariekommando veröffentlichte Informationen und Fotos. Auf Schiermonnikoog wurden Kunststoffsäcke gefunden.